Ex-Sicherheitsberater Bolton: Trumps Verhalten ist „gefährlich“

Das Verhalten von Präsident Donald Trump und dessen Behauptungen über einen angeblichen Wahlbetrug hält sein ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton für „gefährlich“. „So könnte es potentiell bis zum 20. Januar weitergehen“, sagte Bolton der „Bild“ mit Blick auf Trumps aktuelle Verweigerung, einen geordneten Machtwechsel einzuleiten. Für Bolton seien deswegen „die Gefahren für die Vereinigten Staaten gestiegen“. „Das bedeutet, dass Biden weniger gut vorbereitet ist, wenn er sein Amt antritt. Außerdem nutzen Feinde die Übergangsphase im Allgemeinen, das gilt wohl umso mehr für diesen Übergang, indem sie den Mangel an Aufmerksamkeit für ihr Vorgehen ausnutzen.“ Vom Iran erwarte Bolton noch vor Bidens Amtseinführung Provokationen und Verstöße gegen das Nuklearabkommen. „Ich vermute, dass der Iran – bevor Biden ins Amt eingeführt ist – versuchen wird, seine Aktivitäten in den Bereichen nukleare und ballistische Raketen auszuweiten“, sagte Bolton. Auch andere Nationen wie Nordkorea, China und Russland würden laut Bolton ebenfalls Bereiche suchen, bei denen sie vermuten, dass Amerikas Blick abgewendet sei, um so ihre eigenen Interessen voranzutreiben. Zudem sieht Bolton die Möglichkeit, dass der amtierende Präsident bei der Vereidigung seines Nachfolgers nicht anwesend sein wird. „Ich glaube, dass es durchaus möglich ist, dass er der Amtseinführung von Biden am 20. Januar fernbleiben wird. Es ist durchaus möglich, dass er vorher nach Florida fliegt“, sagte Bolton. Er sei sich sicher, dass die Niederlage Trump stark getroffen hat. „Ich halte es für bemerkenswert, dass er in den knapp mehr als zwei Wochen seit der Wahl so gut wie keinen öffentlichen Auftritt hatte. Das verdeutlicht die Folgen der Niederlage. Was er am meisten auf der Welt hasst, sind Verlierer. Und jetzt ist er selber ein großer Verlierer“, so Bolton. +++