Ewa Poblocka, William Fong und Uta Weyand eröffnen 14. Ausgabe der Pianale

„In Zeiten der Zurückhaltung sind es die leisen Töne, die die Seele zum Schwingen bringen.“

In Fulda ist gestern Abend nach Pandemie-bedingter Zwangspause im vergangenen Jahr die 14. Ausgabe des Pianale Piano Festival eröffnet worden. Aufgrund der derzeit noch anhaltenden Situation wurden für das Eröffnungskonzert im Fürstensaal des Stadtschlosses weniger Stühle als in den vergangenen Jahren und auch auf Abstand gestellt. Dies tat der (Vor-)Freude auf das beliebte und geschätzte Veranstaltungsformat, das in diesem Jahr erstmals unter dem Titel „Pianale Piano Festival ‚Fulda beflügelt‘“ aufwartet, keinen Abbruch. Groß war dementsprechend die Freude beim Publikum, das auf etwa 100 Zuhörerinnen und Zuhörer bemessen war. Unter ihm: Freunde, Förderer und Liebhaber vorzüglicher Klaviermusik.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld hieß die Zuhörerinnen und Zuhörer – unter ihnen langjährige Unterstützer und Weggefährten der Pianale, ehemalige Kommunal- und Landespolitiker wie beispielsweise Fuldas ehemaliger Oberbürgermeister und ein oft gesehener Gast bei Kulturveranstaltungen Dr. Wolfgang Hamberger, die ehemalige Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin der Gemeinde Großenlüder Silvia Hillenbrand oder der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Eichenzell Dieter Kolb – im Fürstensaal herzlich willkommen. Wingenfeld freute sich sichtlich nach langem Verzicht von Konzerten und Veranstaltungen zusammen mit dem Bistum Fulda und dem Kloster Frauenberg endlich wieder Gastgeber sein zu dürfen. „Wir haben das große Glück und die Freude, in den nächsten Tagen junge Nachwuchstalente erleben zu dürfen“, stellte er einleitend heraus und ging in diesem Zusammenhang kurz auf die Besonderheiten des Programms der diesjährigen Pianale ein wie beispielsweise das Sitzkissenkonzert im Obstgarten des Bischöflichen Generalvikariats, das bei schönem Wetter am 5. August dort geplant ist. „Die Pianale“, so der OB weiter, „steht in ihrer langjährigen Tradition im Besonderen für die Förderung des künstlerischen Nachwuchses.“ Dies träfe auch für die Stadt Fulda zu. „Ich bin überzeugt davon, dass wir alle beglückende Erfahrungen in den kommenden Tagen bis einschließlich den 13. August machen werden. Ich freue mich, dass Sie gekommen sind, seien Sie uns herzlich willkommen.“ Ein Wort des Dankes entsendete Oberbürgermeister Wingenfeld allen Unterstützern der Pianale.

Professorin Uta Weyand, Gründerin der Pianale, gefragte Jurorin bei wichtigen Klavierwettbewerben sowie selbst Konzertpianistin, begrüßte die Gäste – unter ihnen auch einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Pianale – zur 14. Ausgabe der Pianale Piano Festival aufs Herzlichste. Sie bedankte sich bei allen langjährigen Förderern und Gönnern der Pianale wie beispielsweise die Sorg Gruppe, das Romantik Hotel „Goldener Karpfen“, Blumen Link oder die Sparkasse Fulda. „Dank unserer Unterstützer sind wir heute im 14. Jahr angekommen“, so Uta Weyand, die daraufhin ergänzte: „Und nun gehen wir in noch engerer Kooperation mit der Stadt Fulda, der Theologischen Fakultät und dem Kloster Frauenberg – jedoch nicht nur durch diese Pandemie. Wir sind zuversichtlich und ich hoffe inständig, dass wir sie gemeinsam in den kommenden Jahren meistern werden.“

„Bei aller Euphorie, dass wir endlich wieder Konzerte geben – und auch hören dürfen, wünsche ich mir von ganzem Herzen, dass wir mit Gemeinsinn und Verantwortung handeln, damit auch in dieser Situation Kultur weiter möglich Kraft tanken kann“, so die Pianale-Gründerin. Weyand weiter: „Dies wird keine laute Pianale. In Zeiten der Zurückhaltung sind es die leisen Töne, die die Seele zum Schwingen bringen. Und – meine Damen und Herren – wenn man so weit auseinandersitzen muss, sind es auch die leisen Töne, die uns umso mehr verbinden. Erleben Sie die Ewigkeit dieser Pianale, die Intensität, den Puls und die Freude bei unseren jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die seit Langem endlich auch wieder live dem Unterricht beiwohnen – und live vor Ihnen spielen dürfen. Genauso dürfte es den Dozenten gehen. Und Sie, liebes Publikum, genießen es sicherlich ebenso.“

„Begleiten Sie uns durch die nächsten Konzerte in der Theologischen Fakultät, im Obstgarten des Bischöflichen Generalvikariates, im Refektorium des Kloster Frauenberg, in der Aula der Alten Universität oder im Großen Saal auf Schloss Fasanerie. Bleiben Sie ausnahmsweise einmal nicht zu Hause“, sagte die Pianale-Gründerin anlässlich der Eröffnung des Pianale Piano Festival gestern in Fulda.

Beim Eröffnungskonzert im Fürstensaal des Stadtschlosses brillierten die aus Polen stammende Ewa Poblocka, Uta Weyand und William Fong. Mit Werken von Bach, Grieg und Ravel gaben sie den Startschuss für weitere neun Konzerte, bei denen die Studentinnen und Studenten der Pianale dem Publikum ihr Können präsentieren. Alle drei gehören zum diesjährigen Dozententeam der Pianale. Dieses wird ergänzt durch Markus Schirmer und Zuzana Niederdorfer aus Österreich, Ronan O´Hora, der wie William Fong aus Großbritannien stammt. Das nächste Konzert findet am 3. August, um 19.30 Uhr im Auditorium maximum der Theologischen Fakultät Fulda statt. Die vier besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Pianale spielen am 13. August 2021, um 18.30 Uhr, im Großen Saal auf Schloss Fasanerie um den Publikumspreis. +++ ja

Über das Format:
Das „Pianale Piano Festival“ war bis 2020 unter dem Namen „Schlosskonzerte Osthessen“ bekannt. Die Konzertreihe findet in enger Kooperation mit der Stadt Fulda in den schönsten historischen Räumlichkeiten in und um Fulda statt. Ziel der Konzertreihe ist es, dem Publikum in einzigartigem Ambiente die neue Generation von hochtalentierten Pianistinnen und Pianisten zwischen 13 und 30 Jahren vorzustellen, die am Beginn einer vielversprechenden Karriere stehen. Die Pianistinnen und Pianisten nehmen alle an der „Pianale International Piano Academy & Comeptition“ teil und spielen sich über mehrere Konzerte ins Finale. Das Publikum hört pro Abend mehrere junge Interpreten aus aller Welt und wählt beim großen Finale seinen Favoriten.