EU-Kommission weist Zweifel an Grenzwerten für Feinstaub zurück

Wir sollten uns alle um die Qualität der Luft kümmern

Auto in der Stadt

Die EU-Kommission hat die Kritik aus Deutschland an den aktuellen Grenzwerten für Feinstaub und Stickoxide in der Europäischen Union zurückgewiesen. Die europäischen Grenzwerte basierten auf „soliden wissenschaftlichen Nachweisen“, die von der Weltgesundheitsorganisation vorgelegt worden seien, sagte EU-Umweltkommissar Karmenu Vella den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Regierungen aller Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament hätten sie genehmigt, die Beweise seien durch „unzählige wissenschaftliche Veröffentlichungen gestützt“.

Tatsache sei, dass „wir leider die Auswirkungen auf die alltägliche Realität von Hunderttausenden von alten und jungen Menschen in Städten in ganz Europa sehen können, die aufgrund der schlechten Luftqualität mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben“, so Vella weiter. Er sprach sich deshalb sogar für weitere Schritte aus: „Es ist daher dringend notwendig, Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu beschleunigen, um die Gesundheit unserer Bürger zu schützen“, sagte der EU-Kommissar. „Wir sollten uns alle um die Qualität der Luft kümmern, die die Europäer atmen. Der Schutz der Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger ist daher auch bei der europäischen Gesetzgebung zur Luftqualität von großer Bedeutung“, so Vella.

Mehr als hundert Lungenspezialisten hatten zuvor in Deutschland den gesundheitlichen Nutzen der aktuellen Grenzwerte bezweifelt. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gesagt, der Vorstoß sei eine wichtige Initiative, um „Sachlichkeit und Fakten“ in die Diesel-Debatte zu bringen. Zugleich wurden Forderungen laut, die Grenzwerte vorerst auszusetzen. +++