Erzeugerpreise im September gesunken

Besonders starke Preisrückgänge gab es für Mineralölerzeugnisse

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im September 2020 um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Erzeugerpreise um 0,4 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Hauptverantwortlich für den Rückgang der gewerblichen Erzeugerpreise gegenüber September 2019 war die Preisentwicklung bei Energie: Die Energiepreise waren im Durchschnitt 3,3 Prozent niedriger als im September 2019.

Besonders starke Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat waren für Mineralölerzeugnisse (-17,9 Prozent) und Erdgas in der Verteilung (-8,2 Prozent) zu verzeichnen. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise um 0,2 Prozent niedriger als im September 2019. Vorleistungsgüter waren im September 2020 um 1,3 Prozent billiger als im September 2019, so die Statistiker weiter. Billiger als ein Jahr zuvor waren vor allem Altpapier und Altpappe (-14,5 Prozent) sowie Roheis en, Stahl und Ferrolegierungen (-8,3 Prozent). Papier und Pappe kosteten 6,5 Prozent weniger, chemische Grundstoffe waren 6,0 Prozent billiger. Dagegen waren Edelmetalle und Halbzeug daraus 24,2 Prozent teurer als im September 2019. Baukies und natürliche Sande kosteten 5,9 Prozent mehr. Verbrauchsgüter waren im September 2020 um 0,1 Prozent niedriger als im September 2019. Nahrungsmittel waren 0,7 Prozent günstiger als im Vorjahr, Schweinefleisch kostete 16,3 Prozent weniger. Nachdem die Preise für Schweinefleisch aufgrund steigender Nachfrage aus China im Dezember 2019 ihren bisherigen Höchststand erreichten, sanken die Preise in der Folge bis September 2020 um 25,3 Prozent.

Dies dürfte neben der coronabedingt fehlenden Nachfrage aus der Gastronomie im Frühjahr und Sommer auch in dem im September verhängten Importstopp Chinas und anderer asiatischer Länder für deutsches Schweinefleisch begründet sein. Demgegenüber war Zucker 19,6 Prozent teurer als im September 2019. Allein gegenüber September 2020 stiegen die Preise um 4,6 Prozent. Kaffee kostete 2,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Preise für Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, waren 0,9 Prozent höher als im September 2019, Gebrauchsgüter kosteten 1,4 Prozent mehr. +++ nh/dts