Ersthelfer retten das Leben von Autofahrer

„Ohne die Ersthelfer wäre der Mann verbrannt“

Der verunfallte Transporter.

Zu einem sehr schweren Verkehrsunfall mit einem schwerstverletzten Autofahrer kam es am Mittwochnachmittag gegen 16:35 Uhr auf der A5 unmittelbar hinter der Rastanlage Rimberg in Fahrtrichtung Hattenbacher Dreieck/A7. Wie ein Unfallbeteiligter Sattelzugfahrer mitteilte, befuhr er auf der A5 den rechten von drei Fahrstreifen, die so genannte Kriechspur für LKWs, die am Rimberg endet. Der Fahrer wich auf den mittleren Fahrstreifen aus, musste aber aufgrund eines Staus die Geschwindigkeit erheblich reduzieren. Nur wenige Sekunden später krachte ein Kleintransporter in das linke Heck des Sattelaufliegers.

Durch die Wucht des enormen Aufpralls wurde der Fahrgastraum des Transporters völlig zerquetscht und der Transporter nach links gegen die Mittelschutzplanke abgewiesen. Wegen des hohen Geschwindigkeitsüberschusses rutschte das lenkungsunfähige Fahrzeug noch ungefähr 150 Meter an der Schutzplanke entlang, bevor es zum Stillstand kam. Mehrere LKW-Fahrer eilten an das verunglückte Fahrzeug und versuchten dem schwerst eingeklemmten Fahrer zu helfen. Zwischenzeitlich begann das Fahrzeug auch noch zu brennen. Von allen Seiten holten die Ersthelfer Feuerlöscher und Wasserflaschen herbei, um den Fahrer vor den Flammen zu schützen. Im Innern des Fahrzeugs auf der Ladefläche begannen bereits Warnfackeln zu brennen.

Die Ersthelfer räumten unter Einsatz aller Kräfte und ohne Rücksicht auf Eigenschutz den Laderaum des Transporters leer. Absperrmaterial, Aggregate, Gasflaschen und viele Werkzeuge für Arbeiten auf einer Straßenbaustelle verschwanden zügig aus dem Fahrzeug, um von der Ladefläche aus an den Fahrer zu kommen. Nur nach kurzer Zeit traf dann auch die Feuerwehr aus Kirchheim an der Einsatzstelle ein und löste langsam die Ersthelfer am Fahrzeug ab.

Mit schwerem Gerät wurde der Fahrer aus seinem Fahrzeugwrack befreit und dem Rettungsdienst übergeben. Die Verletzungen waren so schwer, dass der Fahrer mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden musste. Als langsam die Spannung fiel, bemerkten auch zwei der Ersthelfer, dass sie sich bei dem Rettungseinsatz verletzt hatten. Die Ersthelfer wurden medizinisch versorgt und mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren. Entsetzt waren die Ersthelfer darüber, dass viele Autofahrer vorbeifuhren und mit ihrem Handy Fotos von der Einsatzstelle machten. Aber ein großes Lob gab es von Polizei und Feuerwehr für die Ersthelfer, denn ohne ihren selbstlosen Einsatz wäre der Fahrer des Kleintransporters in seinem Fahrzeugwrack verbrannt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 50.000 Euro. +++ yk