Ein Gottesdienst unter freiem Himmel, 17 Taufen und strahlender Sonnenschein – das erste gemeinsame Tauffest der evangelischen Kirchengemeinden im Kooperationsraum Rhön am Guckaisee war ein voller Erfolg. Rund 230 Menschen kamen am Sonntagvormittag zusammen, um in malerischer Kulisse einen besonderen spirituellen Moment zu erleben.
Schon vor Beginn des Gottesdienstes herrschte reges Treiben rund um den See: Familien breiteten Picknickdecken aus, stellten Klappstühle auf und suchten sich Schattenplätze. Die Atmosphäre war entspannt, fröhlich – fast festivalartig. Die Naturkulisse und das sommerliche Wetter sorgten für ein einmaliges Ambiente. „Sucht euch gern ein schattiges Plätzchen und denkt daran, genug zu trinken“, empfahl Pfarrerin Natascha Weigelt aus Hilders zur Begrüßung.
Die Idee für das Tauffest hatte Pfarrer Klaus-Dieter Inerle aus Tann. „Wir wollten einen neuen Rahmen schaffen – besonders für Familien, die bislang keinen passenden Moment zur Taufe gefunden hatten“, erklärt er. Viele hätten sich etwa während der Corona-Pandemie eine Taufe gewünscht, diese aber aufgeschoben. Die Resonanz auf das neue Format sei durchweg positiv gewesen.
In seiner Predigt hob Pfarrer Helmut Stradal aus Gersfeld die Symbolkraft des Wassers hervor. „Es reinigt, es trägt und es schenkt Leben“, sagte er. Das Taufwasser sei ein Sinnbild für Gottes Vergebung und den Neuanfang im Glauben.
Nach der Predigt wurden die Taufkinder in drei Gruppen an liebevoll gestaltete Taufstellen begleitet. Jede Station war mit Kerzen, Blumen und Taufgefäßen geschmückt. Dort beantworteten Eltern und Paten die traditionellen Tauffragen und ließen ihre Kinder im Beisein von Verwandten und Freunden segnen. Begleitet wurde der Gottesdienst musikalisch von Familie Rottmann aus Tann, die mit Gesang und Instrumenten eine persönliche Note einbrachte.
Auch die Familien zeigten sich bewegt und begeistert. Kristina Müller aus Langenbieber ließ ihren fünfjährigen Sohn Jonas und ihre dreijährige Tochter June taufen. „Jonas hat selbst den Wunsch geäußert, getauft zu werden“, erzählt sie stolz. Melissa Kirchner aus Tann freute sich über die Atmosphäre: „So nah am Wasser, unter freiem Himmel – das ist etwas ganz Besonderes.“
Das Fazit der Organisatoren fällt eindeutig aus: Das Tauffest am Guckaisee war nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional eine gelungene Premiere. Die Verbindung aus Natur, Gemeinschaft und Spiritualität habe gezeigt, dass neue Formen der kirchlichen Feierlichkeiten eine große Bereicherung sein können. Eine Wiederholung im kommenden Jahr ist daher nicht ausgeschlossen. +++

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