Erstes Elektroauto für den Hersfelder Zoll

Der Kastenwagen ist hauptsächlich für kleinere Materialtransporte bestimmt

Der Leiter der Vollstreckungsstelle Bad Hersfeld, Günter Schmidt (re.) freut sich mit Zollmitarbeitern über den Einzug der E-Mobilität beim Hersfelder Zoll. Bild: privat

Der Zollstandort Bad Hersfeld erhielt dieser Tage ein erstes Dienstfahrzeug mit Elektroantrieb, teilte die Behörde mit. Es wurde vom Leiter der Vollstreckungsstelle, Günter Schmidt, in Empfang genommen. Der Kastenwagen ist hauptsächlich für kleinere Materialtransporte und die täglichen Kurier- und Postfahrten der Dienststelle vorgesehen. Das besonders große Postaufkommen der bundesweit größten Vollstreckungsstelle des Zolls in Bad Hersfeld führt auch zu besonders häufigen Fahrten innerhalb der Stadt. Bislang wurden dafür weniger umweltfreundliche Dieselfahrzeuge eingesetzt. „Wir freuen uns, dass wir so auch einen kleinen Beitrag dazu leisten können, dass die Luft in unserer schönen Stadt sauberer wird“, so Günter Schmidt.

Das Fahrzeug ist Bestandteil der bundesweiten Planungen der Zollverwaltung zur Modernisierung des Fuhrparkes unter klima- und umweltschutzorientierten Zielen. Angestrebt wird die Steigerung des Anteils von Kraftfahrzeugen mit alternativen und umweltschonenden Antriebstechnologien wie reinen Elektro-, Plug-In-Hybrid- und Brennstoffzellen-antrieben bei Neu- und Ersatzbeschaffungen. Damit soll gemäß dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung bis 2030 auch die Zollverwaltung CO2-neutral unterwegs sein. Das betrifft beim Hauptzollamt Gießen, zu dem die Bad Hersfelder Zolldienststellen gehören, mehr als 230 Dienstfahrzeuge, die sukzessive ersetzt werden müssen.

Am Zollstandort Bad Hersfeld im Stadtteil „Hohe Luft“ arbeiten 273 Zollbeschäftigte. Das ist nahezu ein Drittel der gesamten Beschäftigten des Hauptzollamtes Gießen. Neben der für ganz Hessen zuständigen Vollstreckungsstelle befindet sich hier ein Zollamt (zu dem auch die Abfertigungsstelle im Internationalen Postzentrum Niederaula gehört) und ein Standort der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS). Bundesweit einzigartig ist die Versteigerungsplattform des Zolls, die Zoll-Auktion. Sie wurde in Bad Hersfeld entwickelt und wird seit fast 20 Jahren von dort aus erfolgreich betrieben. Ebenso bundesweit einmalig ist die Verwertung aller ausgesonderten Dienstfahrzeug von Bundesbehörden durch Hersfelder Zöllner.

Alles was der Zoll in Hessen aus dem Verkehr zieht, wird durch den Hersfelder Zoll entweder vernichtet oder anderweitig verwertet. Die Vollstreckungsstelle gehört zu den bundesweit größten des Zolls. Im vergangenen Jahr wurden hier fast 291.000 Vollstreckungsersuchen, die neben den zolleigenen Fällen die Bundesagentur für Arbeit, die Sozialversicherungen und andere Bundesbehörden an das Hauptzollamt richteten, bearbeitet. Mit der Beitreibung von nahezu 94 Mio. Euro trugen die Hersfelder Zöllnerinnen und Zöllner zur Sicherung der Staatseinnahmen bei. Letztendlich ist auch die Zollzahlstelle des Gießener Hauptzollamtes in Bad Hersfeld ansässig. Sie verbucht und verwaltet die Steuereinnahmen der Zollbehörde von jährlich mehr als 2 Mrd. Euro. Da das Hauptzollamt Gießen auch Einstellungsbehörde ist, und jährlich zwischen 20 und 50 Auszubildende einstellt, bieten sich jedes Jahr auch für Menschen aus dem Kreis Hersfeld Rotenburg Möglichkeiten für einen Ausbildungsplatz zur Zöllnerin oder zum Zöllner. Mit der Aussicht später dann in der Heimat beim zoll arbeiten zu können. +++ pm