Erneut Gewalt gegen Einsatzkräfte in der Silvesternacht

Es ist inakzeptabel

Verdi verurteilt erneut Gewalt gegen Feuerwehrleute, Rettungsdienste und Polizisten zu Silvester. Mal wieder gerieten Einsatzkräfte unter Raketen- und Böllerbeschuss in der Silvesternacht. Obwohl die Angriffe weniger heftig als in anderen Jahren waren, zeigte die Nacht erneut, welch massive Gewalt Beschäftigte im öffentlichen Dienst erleben.

„Es ist inakzeptabel, dass Menschen, die für das Gemeinwohl arbeiten, immer wieder angegriffen werden“, betont Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende von ver.di. Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst darf keinesfalls als Berufsrisiko betrachtet werden. „Es ist unerträglich, dass diejenigen, die uns in Notfällen helfen, Brände löschen oder medizinische Versorgung leisten, attackiert werden.“

Erik Brumm von der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main berichtet, dass Beschäftigte auch außerhalb der Silvesternacht zunehmend Gewalt erleben. „Wir werden verbal und körperlich angegriffen. Es besteht dringend Handlungsbedarf.“ Arbeitgeber müssen präventiv handeln und auf eskalierende Einsätze vorbereiten. Essenziell sind gewaltpräventive Maßnahmen und Rechtsaufklärung während der Aus- und Fortbildung. Der Zugang zu medizinischer und psychologischer Hilfe, Beratung und Therapie ist notwendig. Aktuell fehlen Unterstützungsangebote vor und nach einem Übergriff massiv. Arbeitgeber müssen hier dringend mehr Verantwortung übernehmen.

Behle betont, dass Gewaltprävention eine gesellschaftliche Aufgabe ist. Sie lobt, dass die Bundesregierung 2024 einen Gesetzentwurf verabschiedet hat. Dieser wertet Angriffe auf Einsatzkräfte als erhebliche Beeinträchtigung und ermöglicht härtere strafrechtliche Maßnahmen. Behle fordert von Arbeitgebern und Dienstherren den Schutz der Rettungskräfte. Dazu gehört auch genügend Personal. „Unsere Umfrage zeigt, dass nicht besetzte Stellen viel Mehrarbeit verursachen. Feuerwehrleute arbeiten im Schnitt vier Stunden wöchentlich mehr als vereinbart. Angriffe verschärfen das Problem. Der Beruf wird so unattraktiv.“ Behle fordert Beschäftigte auf, Übergriffe zu melden und Strafanzeigen zu erstatten. Arbeitgeber sollen Übergriffe dokumentieren, rechtlich unterstützen und nicht einforderbare Schmerzensgeldansprüche übernehmen. +++

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