Entwicklungsminister verlangt mehr Einsatz beim Klimaschutz

Mit Allianz für Entwicklung und Klima passendes Instrument entwickelt

Zum Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos ruft Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die internationale Gemeinschaft zu größeren Anstrengungen beim Klimaschutz auf. „Der Klimawandel ist die Überlebensfrage der Menschheit. Deshalb müssen gerade die Wohlhabenden beim Klimaschutz vorangehen“, sagte Müller den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Sein Appell an Davos sei: „Der Veranstalter und die teilnehmenden Organisationen und Unternehmen sollten sich klimaneutral stellen“, so der Entwicklungsminister weiter.

Er verwies auf eine Initiative seines Ministeriums: „Mit der Allianz für Entwicklung und Klima haben wir ein passendes Instrument entwickelt. Schon 500 Firmen, Verbände und Organisationen machen mit – vom DAX-Unternehmen bis zum Bundesligisten. Emissionen, die sich nicht vermeiden oder verringern lassen, kompensieren sie mit qualitätsgeprüften Klimaschutzprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern“, so der CSU-Politiker. So könnten die weltweiten CO2-Emissionen verringert und erneuerbare Energien in Entwicklungsländern gefördert werden. „Afrika muss der grüne Kontinent der sauberen Energie werden – weg von Kohle hin zu neuen Technologien“, forderte Müller. Derweil warnte der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, Unternehmen vor Schaufensterprojekten beim Klimaschutz. „Die Wirtschaft darf den nötigen ökologischen Wandel nicht oberflächlich angehen“, sagte Hofreiter.

Wer als Unternehmen verantwortlich und vorausschauend handeln wolle, müsse den Klimaschutz „tief im eigenen Geschäftsmodell verankern, Investitionen in klimaschädliche Geschäftsbereiche drastisch zurückfahren und stattdessen in neue, saubere Produkte und Technologien investieren“, so der Grünen-Politiker weiter. Jedem müsse klar sein, „dass es dazu eine echte Trendwende braucht und Imagekampagnen und Klima-Charity-Veranstaltungen dafür nicht ausreichen“, sagte Hofreiter den Zeitungen des „RND“. Er rief die Wirtschaft zu mehr Mut auf: „Von Klimaskeptikern darf man sich nicht ausbremsen lassen. Eine klimafreundliche Modernisierung bedeutet auch einen Innovationsschub und die einzige sichere Grundlage für unseren zukünftigen Wohlstand“, so der Grünen-Fraktionschef. +++