Energiewende – wohin steuern wir?

Fulda. Unter diesem Titel stand die erste Vortragsveranstaltung der Eduard-Stieler-Schule im neuen Jahr. Der Informationsabend wurde in Kooperation mit dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft unter Leitung von Angelika Bott-Werner und dem Bezirksverein Rhein-Main des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, kurz VDE Rhein-Main, organisiert. 100 Gäste waren der Einladung in das RhönEnergie-Informationszentrum gefolgt, um sich über die Zukunft der Energiewirtschaft zu informieren.

„Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Eduard-Stieler-Schule haben wir uns dazu entschlossen, Informationsabende über gesellschaftspolitisch relevante Themen anzubieten“ erklärte Schulleiter Dr. Rudolf Drexler in seiner Begrüßung. Dass sich der VDE seit Beginn der Energiewende sehr intensiv mit der Fragestellung „Wie ermöglichen wir eine sichere, umweltfreundliche und preisgünstige Energieversorgung?“ beschäftigt, unterstrich Matthias Hahner als Leiter der Region Ost im VDE Rhein-Main.

Dr. Drexler begrüßte Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer von der Technischen Universität Clausthal als Referenten. Der Inhaber des Lehrstuhls für Gasversorgungssysteme informierte das Publikum über die Ziele der Energiewirtschaft – dazu zählen die Faktoren Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltschutz. Während sich die Versorgungssicherheit auf einem guten Weg befinde, bestünde in puncto Umweltschutz ein deutlicher Nachholbedarf. „Die politischen Instrumente zur Umsetzung der Energiewende sind nicht optimal aufeinander abgestimmt.“ Ein Beleg seien gestiegene Emissionswerte: „Während des Ausbaus der erneuerbaren Energien ist der Kohlendioxid-Ausstoß in Deutschland zwischen 2009 und 2012 in Deutschland deutlich gestiegen.“ Dennoch zeigte sich der Experte optimistisch: „Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle ein.“

In einer anschließenden Diskussionsrunde stellten die Gäste zahlreiche Fragen zu kontroversen und fachspezifischen Themen an den Referenten. Die Arbeitskreis-Vorsitzende Angelika Bott-Werner erkundigte sich nach der Einschätzung des Experten zum Bau der umstrittenen Nord-Süd-Trasse. Die Antwort des Universitäts-Professors: „Die Netzausbaumaßnahmen sind sehr komplex. Eine Prognose, ob die Trasse überhaupt gebaut wird, kann ich bislang nicht abgeben“. +++ fuldainfo