Energiekrise verlangt nach Sparmaßnahmen – Auch bei der Stadt

68 Prozent der städtischen Immobilien werden durch Erdgas geheizt

Die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Energiekrise verlangt nach Sparmaßnahmen. Auch bei der Stadt Fulda. Mit Blick auf eine drohende Erdgas-Verknappung prüft die Stadt derzeit diverse Einsparmöglichkeiten, unter anderem, ob eine Reduzierung der durchschnittlichen Rauminnentemperaturen auf das gesetzliche Minimum möglich ist. In den städtischen Schwimmbädern habe man bereits eine Reduzierung der Wassertemperatur vorgenommen.

Getestet werden auch technische Möglichkeiten zur Energie-Einsparung: So gibt es seit einigen Wochen ein Pilotprojekt an der Adolf-von-Dalberg-Schule, wo „intelligente Thermostatköpfe“ getestet werden. Sie werden an allen Heizkörpern angebracht und sorgen dafür, dass die Raumtemperaturen nur im Bedarfsfall hoch geheizt werden. Dabei kann man bis zu 20 Prozent Heizenergie in Bestandsgebäuden einsparen. Auch wird geprüft, welche städtischen Gebäude gegebenenfalls nur noch teilweise beziehungsweise sehr stark eingeschränkt versorgt werden können. Auch wird derzeit untersucht, welche Gebäude bei einer weiteren Zuspitzung der Energiekrise eventuell vorübergehend vollständig aus der Nutzung genommen werden können. Zusätzlich werden, zusammen mit der Feuerwehr und Fachämtern, alternative Versorgungsmöglichkeiten erarbeitet.

68 Prozent der städtischen Immobilien werden durch Erdgas, rund 29 Prozent durch Fernwärme, etwa 2,3 Prozent durch Heizöl und 0,7 Prozent über Strom gedeckt, so die Stadt Fulda auf fuldainfo-Anfrage. Bei einigen Liegenschaften (circa 10 Stück) sind zudem Erdgas-betriebene BHKW-Anlagen installiert. Hieraus ergibt sich ein höherer Erdgasverbrauch, der wiederum zu geringerem Strombezug führt. Thermische Solaranlagen oder Festbrennstoffanlagen wie Hackschnitzel oder Pellets betreibt die Stadt aktuell keine. Elektrisch betriebene Wärmepumpenanlagen finden erst seit jüngerer Zeit Einzug in unsere Heizenergieversorgung, sind aber nur in Neubauten wirkungsvoll, da der Einsatz bei Altbauten bisher nicht wirtschaftlich/nachhaltig darzustellen ist (der Stromverbrauch wäre zu hoch).

Die Stadt Fulda setzte auch kontinuierlich auf den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden, um für den Eigenverbrauch Strom einzuspeisen und somit Energiekosten zu sparen. Beim Bau des neuen Rechenzentrums setzte die Stadt Fulda 2018 in einem Pilotprojekt zudem auf eine geothermische Kühlung, die Energiekosten und CO2-Ausstoß erheblich mindert. Zu den größten Stromverbrauchern unter den Liegenschaften der Stadt Fulda gehören die Beruflichen Schulen, insbesondere die Ferdinand-Braun-Schule: Hier haben wir zum einen eine große Anzahl von Schülerinnen und Schülern und damit eine entsprechend hohe Frequenz in Klassenräumen und Fluren über den ganzen Tag verteilt bis in den Abend hinein; zum anderen sind dort für Unterrichtszwecke sehr viele technische Geräte und Maschinen (wie zum Beispiel CNC-Fräsen oder ähnliches) in Betrieb, die in der Regel mit Strom betrieben werden. Einsparpotenzial ist hier nur sehr begrenzt vorhanden, erklärte die Stadt Fulda auf Anfrage von fuldainfo.de. +++