Emeritierter Papst Benedikt in Missbrauchsgutachten belastet

Er habe in vier Fällen nichts gegen Kleriker unternommen

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. 2011 in Deutschland.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wird in einem neuen Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Bereich der Erzdiözese München und Freising belastet. Er habe in vier Fällen nichts gegen Kleriker unternommen, denen Missbrauch vorgeworfen wurde, teilten die Gutachter am Donnerstag mit. Benedikt soll seine Verantwortung demnach in einer Stellungnahme zurückgewiesen haben. Er war von 1977 bis 1982 Erzbischof von München und Freising. In dem Gutachten geht es um den Zeitraum 1945 bis 2019. Dabei wurden die Fälle sexuellen Missbrauchs durch Kleriker sowie hauptamtliche Bedienstete untersucht. In dem Gutachten werden insgesamt 497 Opfer aufgelistet – überwiegend männliche Kinder und Jugendliche. Der aktuelle Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, war bei der Vorstellung des Gutachtens nicht anwesend. Er will sich am Donnerstagnachmittag erstmals dazu äußern. Die Beantwortung von Fragen ist bei dem Termin nach Angaben des Erzbistums aber nicht vorgesehen. +++