Elternbeirat NRW: Verständnis für Kita-Erzieher schwindet

Düsseldorf. Die nach den Ferien drohende Fortsetzung der Streiks in Kindertagesstätten bereitet den Familien erhebliche Sorgen. „Das Verständnis für die Forderungen der Erzieher ist da, aber mit einem neuen Streik nimmt es ab“, sagte Attila Gümüs, Vizechef des Landeselternbeirates Nordrhein-Westfalen, der „Welt“. „Nach vier Wochen Streik ist der Urlaub der Eltern aufgebraucht. Was sollen wir jetzt tun?“

Gümüs sagte weiter: „Wenn sich der Konflikt jetzt noch einmal zuspitzt, wäre das für die Eltern extrem hart – vor allem, da das neue Kita-Jahr bereits begonnen hat und damit die Eingewöhnung der neuen Kinder ansteht.“ Grundsätzlich müsse dem Fachkräftemangel unter Erziehern aber ein Ende bereitet werden, in dem der Beruf eine finanzielle Aufwertung erfahre. Elternvertreter Gümüs schlägt eine längerfristige Lösung vor. Beide Seiten müssten ihr Gesicht wahren können: „Es sollte noch einmal über die Laufzeit gesprochen und nicht erst nach fünf Jahren, sondern schon früher über eine neue tarifliche Eingruppierung verhandelt werden.“ Eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe sei schließlich erklärter politischer Wille, auch um langfristig genug Fachkräfte zu gewinnen.

Verdi will mögliche neue Kita-Streiks vor dem Ende der Schulferien in Bayern und Baden-Württemberg Mitte September vermeiden. Das erfuhr die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ aus Gewerkschaftskreisen. Es gehe darum, mögliche Streiks bundesweit zeitlich einheitlich zu organisieren, hieß es zur Begründung. Die Gewerkschaft will nach dem Scheitern der Schlichtung am Dienstag über das weitere Vorgehen entscheiden.

Marcus Weinberg (CDU), familienpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, verlangt von der Gewerkschaft Verdi ein Einlenken im Tarifstreit für Erzieher und Sozialarbeiter. „Der letzte Streik steckt Eltern und Kindern noch in den Knochen, jetzt wird schon der nächste ausgerufen“, sagte Weinberg der „Bild“. Der CDU-Politiker kritisierte das „kompromisslose Verhalten“, mit dem die Gewerkschaften ihrem eigenen Anliegen Schaden zufügten. Weinberg appellierte an die Verdi-Verhandlungsführer, auf den angedrohten weiteren Kita-Streik zu verzichten. „Sie sollten einlenken, das wünschen sich vor allem die betroffenen Familien.“ +++ fuldainfo

[ad name=“HTML“]