Eltern sollten auf den richtigen Ton im Umgang mit ihren Kindern achten

Durch Sprache Wertschätzung und Empathie vermitteln

Erziehung wird, umso älter Kinder werden, durch Sprache vermittelt. Dies ist uns oft zu wenig bewusst, und wir versuchen, durch andere erzieherische Maßnahmen das Verhalten von Kindern zu ändern. Erfolgversprechender und einfach umzusetzen ist, in einer Form zu kommunizieren, in der der Adressat Wertschätzung und Empathie erfährt und so viel eher bereit ist, einem Anliegen nachzukommen.

Dazu gehört, in der Erziehung bewusst auf den richtigen Umgangston zu achten. Manche Eltern neigen dazu, mit Kinder in einer herabsetzenden Weise zu reden. Sie sollten sich fragen, wie sie reagieren würden, wenn sie zu hören bekämen „Muss ich dir alles dreimal sagen!“, „Hat dir das jemand erlaubt!“, „Du bist nicht alleine auf der Welt!“, oder „Das kannst Du doch viel besser!“ Viele Erwachsene würden fassungslos sagen: „Wie sprichst Du denn mit mir!“

Kinder tun dies jedoch nicht, da sie vielleicht nur diesen Umgang kennen und sich zwangsweise anpassen, weil es aus ihrer Sicht ja normal ist, so angesprochen zu werden. Kinder ertragen die unfreundliche Atmosphäre oder gehen auf Konfrontationskurs und reagieren trotzig. „Wünschen wir uns das wirklich?“ fragt Diplom-Pädagogin Carola Möller vor der Beratungsstelle des Landkreises Fulda für Eltern, Kinder und Jugendliche. „Natürlich nicht!“

Damit Kinder erzieherischen Anforderungen auch nachkommen, sei es in jedem Fall hilfreich, achtsame Formulierungen auf Augenhöhe mit klaren Ich-Botschaften zu formulieren, betont die Diplom-Pädagogin. Es gehe nicht darum, Konflikte und Probleme schön zu reden, sondern durch eine wertschätzende Formulierung den Adressaten zu bewegen nachzudenken, eigene Anteile bei einem Problem zu erkennen und Lösungen zu finden.

„Versuchen Sie so oft wie möglich, wertschätzende Formulierungen in den Alltag einzubauen“, empfiehlt die Diplom-Pädagogin und rät zu Redewendungen wie „Das ist eine gute Idee!“, „Das hast du gut gemacht!“, „Das macht doch nichts!“, „Versuch es doch noch einmal!“ oder „Ich bin stolz auf dich!“. „Beobachten Sie sich selbst, wie Sie mit Ihren Liebsten sprechen, und versuchen genauso freundlich zu sein, wie man es sich auch selbst wünscht.“

Es sei immer wieder erstaunlich, wie Kinder zur Klärung einer Situation beitragen könnten, wenn sie sich auch sprachlich angenommen fühlten. Carola Möller: „Machen Sie doch einmal ein Experiment zu Hause: Kommunizieren Sie bewusst wertschätzend, klar und freundlich. Sie werden schon bald feststellen: Wie ich in den Wald hineinrufe, so schallt es zurück – in diesem Fall werden Sie sich über die freundliche Atmosphäre in der Familie freuen.“ +++ pm