Eiterfeld gewinnt den Jordan-Cup im Herzschlagfinale

Fulda. Am 15. und letzten Spieltag der Serie A des in der Halle des TC Grün-Weiß Fulda ausgetragenen Jordancup 2014/15, der Tennis-Winterrunde für Fulda und Osthessen, kam es zum Meisterschaftsentscheidenden Duell zwischen Tabellenführer RW Eiterfeld I und dem Verfolger TCP Steinau. Die ohnehin schon erhebliche Spannung einer Meisterschaftsentscheidung am letzten Spieltag wurde befeuert von der sehr engen Tabellenkonstellation, bei welcher Eiterfeld sich die Meisterkrone mit einem Sieg oder einer 10:11-Niederlage sichern konnte, während Steinau für das Erringen des Meistertitels einen 12:9-Erfolg benötigte.

Der Blick auf die theoretisch denkbaren Bestbesetzungen verschob die Quoten ganz eindeutig zugunsten der Steinauer: Die ohnehin schon starke Stammbesetzung der Steinauer um Mannschaftsführer Patrick Hieber wurde von den beiden für Eintracht Frankfurt antretenden Hessenliga-Cracks Eva Müller und Jacques Theron noch erheblich verstärkt. Bei Antritt in Bestbesetzung konnten sich die Eiterfelder vor allem Chancen in den Damen-Einzeln ausrechnen, während Steinau bei Herren sowie Mixed-Doppeln als stärker erschien.

Überraschend war sodann, dass Steinau ohne Lutz Baumann, Sören Mahr und den erkrankten Jacques Theron antrat, während Eiterfeld personell aus dem vollen schöpfen konnte. Erschwerend für die Steinauer kam hinzu, dass auch Therons Partnerin Eva Müller zwar erschien, jedoch mit einer starken Erkältung zu kämpfen hatte, welche ihr auch zum Verhängnis wurde, da sie das mit großer Spannung erwartete Spitzen-Einzel gegen die ebenfalls mit LK 2 ausgestattete Larissa Wiegand beim Stand von 2:4 aufgrund der starken Krankheitssymptome abbrechen musste. Im mit ebenso großer Spannung erwarteten 2. Damen-Einzel zwischen Larissas jüngerer Schwester Madeleine und Stephanie Kohlstruck setzte sich Erfahrung gegen Jugend durch: Kohlstruck siegte 6:1, 6:1. Im 3. Damen-Einzel gewann Rosanna Jost erwartungsgemäß deutlich mit 6:0, 6:0 gegen die aufopferungsvoll kämpfende Steinauerin Etel Schwarz.

Hoch her ging es in den Herren-Einzeln: Der regulär für RW Fulda antretende Thomas Haarmann unterlag Patrick Hieber mit 2:6, 5:7. Auch der für die Wintersaison von Steinau an Eiterfeld ausgeliehene Joachim Jost vermochte seinen Eiterfelder Kollegen im Einzel nicht weiterzuhelfen; er unterlag Alexander Brenzel mit 3:6, 2:6. Das 3. Herren-Einzel erlebte nahezu sagenhafte Umbrüche: Am Ende hatte der im Sommer für RW Philippsthal antretende Eiterfelder Marcel Maisel den Steinauer Mark-Oliver Keil mit 6:2, 0:6, 6:1 niedergerungen.

Beim Zwischenstand von 6:6 war Steinau aufgrund des Umstands, dass für Eva Müller kurzfristig kein Ersatz mehr bereitstand und somit ein Mixed-Doppel abgeschenkt werden mußte, in der Situation, zum Erreichen des Abendssiegs und somit auch des Titels beide verbleibenden Doppel gewinnen zu müssen. Dieses Vorhaben ließ sich auch gut an: Kohlstruck/Brenzel siegten gegen Anna-Lena Wernhöfer/Jost deutlich mit 6:2, 6:1, so daß es insgesamt 9:9 stand. Den Eiterfeldern musste diese Situation vorkommen wie ein Déjà-vu, da sie bereits vor einem Jahr – ebenfalls am meisterschaftsentscheidenden letzten Spieltag und ebenfalls beim Zwischenstand von 9:9 – vor der gleichen Aufgabe standen, damals jedoch der Titel an GW Fulda I ging. Nun hing also erneut alles vom letzten Doppel ab, das zwischen Larissa Wiegand/Maisel auf Eiterfelder und Schwarz/Hieber auf Steinauer Seite ausgetragen wurde. Während Steinau den 1. Satz vor allem aufgrund Hiebers intensiver Kämpfe um jeden Ballwechsel lange Zeit offenhalten konnte, brachen im 2. Satz alle Dämme, womit das Steinauer Duo insgesamt mit 4:6, 0:6 unterlag und die Dominanz des Eiterfelder Duos Larissa Wiegand/Maisel für den ersten Titelgewinn der Eiterfelder in der Geschichte des JORDAN CUP sorgte. Der TCP Steinau fällt in der Schlusstabelle hinter GW Fulda I zurück auf Platz 3.

Die Freude der Eiterfelder war nach dem letzten Ballwechsel verständlicherweise riesig. Aufgrund der späten Stunde wurde traditionell keine Siegerehrung mehr vor Ort durchgeführt. Wie auch in
den letzten Jahren werden die Turnierteilnehmer und insbesondere die Sieger der beiden Serien in einigen Wochen im Rahmen einer Feier in der Mensa des Bildungsunternehmens Dr. Jordan geehrt werden. Der Namensgeber des Turniers, Prof. Dr. Lothar Jordan, freut sich für die Eiterfelder schon jetzt: „Nach der dramatisch knappen Niederlage im letzten Jahr hat sich Eiterfeld den Erfolg diesmal redlich verdient!“ Spielleiter Karsten Aßmann bedauert den TCP Steinau: „Wenn Du Dir für eine solche Wintersaison eine mit derart starken Gastspielern veredelte Truppe zusammenstellst, dann ist es natürlich hart, schlussendlich so knapp zu scheitern. Letztenendes ist der Sieg der Eiterfelder aber keine Überraschung: Diese haben ihre ohnehin schon exrem starke Damenbesetzung mit sehr leistungsfähigen Herren-Gastspielern verstärkt, so dass man den Titelgewinn durchaus erwarten durfte.“

Nun steht als letztes Match des JORDAN CUP 2014/15 noch der Nachholspieltag der Serie B zwischen Dipperz und RW Eiterfeld II an, dann – als Novum im JORDAN CUP – nicht in der Halle, sondern auf Außenplätzen. Im Falle eines Dipperzer Sieges würde RW Eiterfeld das Kunststück gelingen, sowohl den 1. Platz der starken Serie A als auch den letzten Platz der etwas niederklassigeren Serie B zu belegen. +++ fuldainfo

Die Tabellen auf Seite 2