In Schlüchtern entsteht derzeit das einzige Parkhaus der Stadt, das die angespannte Parkplatzsituation entschärfen soll. Errichtet wird das Gebäude jedoch nicht im Zentrum, sondern am Rand der Stadt in der Elmer Landstraße. Bauherr ist die ELA 1 GmbH & Co. KG mit dem Schlüchterner Architekten Carsten Kulbe an der Spitze. Das Parkhaus bildet den letzten Bauabschnitt des neuen Wohnparks Elmland. Kulbe hat das Projekt gemeinsam mit dem Schlüchterner Fachplanungsbüro Fell sowie dem Metallbauunternehmen Hahner Technik aus Petersberg entwickelt und beschreibt den Neubau als „kleines City-Parkhaus“. Nach seinen Worten dient es als „Blaupause“ für ein größeres Parkhaus in der Innenstadt. Eine Konstruktion dieser Art könne seiner Einschätzung nach auch auf dem früheren Heinlein-Gelände realisiert werden.
Die Firma Hahner, ein international tätiges Spezialunternehmen für Metallbauarbeiten und frisch mit dem Deutschen Metallbaupreis ausgezeichnet, bringt nun ihre Ingenieurskompetenz auch in den Bergwinkel ein. Im Wohnpark Elmland sind in den vergangenen Jahren rund 100 Wohnungen entstanden. Für deren Bewohner, Mieter und Besucher ist zusätzlicher Parkraum nötig, denn die vorhandenen Stellflächen und ein angrenzendes Garagenareal reichen nicht aus. Die Nachfrage nach Parkmöglichkeiten bleibt hoch.
Das neue Parkhaus soll mit 60 Stellplätzen Abhilfe schaffen. Dafür wurde kürzlich das ehemalige Gebäude des Knothe-Baustoffhandels abgerissen, das am Eingang des Wohnparks stand und früher Verkaufs- und Verwaltungsräume beherbergte. Auf einer Grundfläche von etwa 28 mal gut 16 Metern entsteht nun der Neubau. Die Hanglage des Geländes ermöglicht den ebenerdigen Zugang sowohl zum Unter- als auch zum Erdgeschoss. Lediglich das erste Obergeschoss wird über eine Rampe erreichbar sein, deren Nutzung per Ampel geregelt wird.
Die Stahlkonstruktion bietet nach Angaben der Planer mehrere Vorteile: Die Bauzeit sei deutlich kürzer als bei einem Massivbau, zudem komme das Gebäude innen ohne Stützen aus, was das Befahren erleichtere. Nur die Außenwände seien tragend. Ein ähnliches Gebäude existiert bereits in Fuldas Unterstadt mit dem „Parkhaus Rosengarten“. In Schlüchtern erhält die Konstruktion jedoch eine umfassende Begrünung, die die Fassade optisch aufwertet. Auf dem Dach wird zudem eine Photovoltaikanlage installiert, deren Strom direkt für Schnellladestationen im Inneren genutzt wird.
Das Parkhaus wird digital betrieben und arbeitet mit dem sogenannten „FreeFlow-System“. Es ist ticketlos, das Kennzeichen wird beim Einfahren per Scanner erfasst. Das schrankenlose System mit Kassenautomaten, App und Buchungsplattform soll kosteneffizient und zuverlässig sein. Die Abrechnung erfolgt per EC-Karte oder komplett online. Vorgesehen sind Tarife für Kurzparker sowie Tages- und Wochentickets. Die Stellplätze im Untergeschoss sollen fest verkauft werden.
Derzeit werden die von der Firma Thomas-Beton in Hünfeld gefertigten Stahlbetonelemente der Außenwände des Untergeschosses vor Ort montiert. Die Lieferung der Metallkonstruktion durch die Firma Hahner ist für Anfang kommenden Jahres geplant. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Parkhauses wird im Laufe des Jahres 2026 erwartet. +++

Hinterlasse jetzt einen Kommentar