Einblicke in die Arbeit des Jugendamtes

Fulda. Von der Unterstützung bei familiären Belastungen über eine professionelle Beratung bei Erziehungsschwierigkeiten bis hin zum korrekten Handeln bei Kindeswohlgefährdung – sensible Themen standen anlässlich der jüngsten Fortbildung des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft im Mittelpunkt. Rund 40 Pädagogen aller Schulformen sowie Arbeitscoaches und Sozialpädagogen informierten sich in den Räumlichkeiten des Stadtschlosses über die Arbeit des Amts für Jugend, Familie und Senioren. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Arbeitskreis-Vorsitzenden Angelika Bott-Werner. Durch den Nachmittag führten der Bürgermeister der Stadt Fulda, Dag Wehner, und Stefan Mölleney als Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Senioren.

„Wir verstehen uns als Dienstleister für Familien und Schulen“, erklärte Dag Wehner bei der Vorstellung seines Aufgabengebiets im Bereich Jugend – Soziales – Schule und zeigte auf, dass das Jugendamt mit einem Jahresbudget von 28 Millionen Euro den größten Einzelposten des städtischen Haushalts darstellt. Über die Aufgaben und Leistungen des Jugendamtes und der Jugendhilfe informierte Stefan Mölleney. „Unser Hauptziel besteht darin, positive Lebensbedingungen für Familien zu schaffen und Kinder vor Vernachlässigung und Misshandlung zu schützen. Dabei müssen wir in einigen Situationen abwiegen, wann wir zum Wohl des Kindes in das staatlich verbriefte Elternrecht eingreifen dürfen“, sagte der 52-Jährige und betonte: „Wir wollen die Familie nicht ersetzen.“ Zudem unterstrich Mölleney, dass die Unterstützung von Familien in den zurückliegenden Jahren stark zugenommen habe. Diese Einschätzung teilte auch Angelika Bott-Werner: „Bei meiner täglichen Arbeit in der Schule stelle ich immer wieder fest, dass die Jugendlichen verstärkt mit familiären Problemen zu kämpfen haben und immer häufiger sozialpädagogische und psychiatrische Hilfe benötigen.“

Weiteres Thema war der Umgang bei Kindeswohlgefährdungen in der Zusammenarbeit von Schule und Jugendamt. Dabei wurden die Pädagogen unter anderem über rechtliche Hintergründe – etwa unter welchen Voraussetzungen ein Lehrer einen Fall dem Jugendamt melden darf – informiert und nutzten die Gelegenheit für einen Erfahrungsaustausch. +++ fuldainfo