Ein Kreisel, ein Kanal und ein Autohof

Volker Ehrich (Abwasserbetrieb), die Fachbereichsleiter Martin Bode und Johannes van Horrick (Stadtverwaltung), Bürgermeister Thomas Fehling und Investor Dirk Schade vor der Baustelle von Kanal und Kreisel; im Hintergrund das Gelände des Autohofes. (v.l.)

Bad-Hersfeld. Im Zuge der Errichtung des neuen Autohofes an der Bundesautobahn A 4 durch die S&S Motorpark GmbH & Co. KG wird zur verkehrlichen Erschließung ein neuer Kreisverkehrsplatz in der Hünfelder Straße hergestellt. Die Baumaßnahme zur Herstellung des Kreisverkehrsplatzes betrifft den Kurvenbogen der Bundesstraße B 27 zwischen der Ampel an der Autobahnanschlussstelle und der sogenannten Sinti-Siedlung. Der städtische Abwasserbetrieb wird gleichzeitig mit dem Bau des Kreisverkehrsplatzes einen vorgeschädigten Mischwasserkanal in einem Teilabschnitt von etwa 180 Meter Länge ersetzen. Die Arbeiten dazu haben jetzt begonnen. Parallel zur Erneuerung des Kreisverkehrsplatzes und des Mischwasserkanals saniert schließlich noch Hessen Mobil für den Bund die Straßenflächen zwischen der Lichtsignalanlage und dem Kreisverkehrsplatz, über den die Zufahrt zum Autohof ab 2017 hergestellt wird.

Bürgermeister Thomas Fehling zum Projekt: „Eine komplizierte rechtliche Gemengelage durch den Bundesautobahnausbau, Wohnbebauung in der Nähe, mehrere öffentliche und private Partner – ich bin sehr zufrieden, dass wir nun innerhalb von nur zweieinhalb Jahren bei allen Beteiligten Einvernehmen erzielt haben. Das war ein hartes Stück Arbeit und ich möchte den Partnern für die Kooperation herzlich danken. Jetzt sind die Aufträge raus und die Arbeiten rund um den neuen Autohof können beginnen.“ Die Arbeiten der drei Kooperationspartner wurden gemeinschaftlich an die Kirchheimer Firma Bickhardt Bau AG vergeben. Sie führt zurzeit die schon lange erforderlichen Arbeiten bei der Abwasserführung durch. Die Fertigstellung des Kreisels ist bis Ende November 2016 vorgesehen. Er soll heutige Probleme im Zusammenhang mit den Quell- und Zielverkehren Amazon entschärfen. Ein Erschließungsast wird in das neue Baugebiet unterhalb von Amazon hereinreichen, um den dortigen Autohof anzubinden.

Der Kreisverkehrsplatz wird zum überwiegenden Teil vom Investor des Autohofes getragen und ist Teil der Verpflichtung aus den gutachterlichen Stellungnahmen zum zukünftigen Verkehrsaufkommen. Das Bauwerk wird zum einen den Rückstau der Autohofgäste in Richtung Ampelanlage B 27 vermeiden. Weiteres Ziel des Kreisels ist, den Verkehr aus den umliegenden Gewerbegebieten neu zu strukturieren und zudem eine problemlose Anfahrt der Autohofbesucher zu ermöglichen. Schließlich bildet die Fertigstellung des Kreisverkehrsplatzes, der im Übrigen noch keinen Namen hat, den Auftakt zu den Autohofplanungen im Jahr 2017. +++

Die Vorgeschichte auf der nächsten Seite

Vom Vorhabenträger, die S & S Motorpark GmbH & Co. KG mit Sitz in Bad Hersfeld, wurde der Antrag über die Aufstellung eines Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes gestellt. Die Aufstellung dieses Bebauungsplanes ist im Juli 2014 von der Stadtverordnetenversammlung der Kreisstadt beschlossen worden. Damit wurde in der Fläche zwischen Hünfelder Straße, Autobahn A 4, Amazon und Untere Kühnbach (im gültigen Flächennutzungsplan als Gewerbefläche ausgewiesen) das Baurecht für einen Autohof geschaffen. Dieser umfasst eine Tankstelle mit Mineralöl- und alternativen Treibstoffen, verbunden mit einem Imbiss- und Serviceangebot sowie ergänzenden Dienstleistungsangeboten für den Durchreiseverkehr und örtliche Kunden, einen Kfz-Standort und eine Gewerbefläche (Hotel/Verwaltung). Ergänzend hat die Stadtverordnetenversammlung im Mai 2016 einem konkreten Durchführungsvertrag mit dem Investor zugestimmt. Der Vertrag regelt die Übernahme der vom Investor baulich hergestellten Erschließungsanlagen in das Eigentum der Stadt. Da der geplante Kreisel der Erschließung des gesamten Gebietes dient, beteiligt sich die Stadt hier an der Finanzierung. Die notwendigen Ankäufe von Flächen für den gesetzlich vorgeschriebenen ökologischen Ausgleich werden vom Investor getragen. Es ergibt sich eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Die Stadt hat den Hochwasserschutz und die Renaturierung in den Ausgleichsflächen, der Investor hat den geforderten Ausgleich für sein eigentliches Projekt Autohof erreicht. +++