Ein ganz besonderer Tag für Rommerz

Dank bei den Beteiligten der Baumaßnahme

Nachdem der neue Tiefbrunnen in Rommerz bereits im Mai in Betrieb genommen wurde, folgte am vergangenen Freitag der offizielle Teil. „Heute ist ein ganz besonderer Tag für Rommerz“, so Bürgermeister Heiko Stolz in seiner Rede zur Einweihung und Segnung des Tiefbrunnens. Hierzu hieß er die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Bauunternehmen, Planungsbüros, der Gemeindeverwaltung, Ehrengäste, sowie den katholischen Pfarrer, Herrn Bernhard Merz und den evangelischen Pfarrer, Herrn Holger Biehn, herzlich willkommen.

An dem bereits im Jahr 1964 errichteten Tiefbrunnen wurden bei einer Untersuchung im Jahr 2008 Schäden an der Abdichtung und der Filterrohre entdeckt, dadurch wurde beim Pumpenbetrieb ungewollt Oberflächenwasser in den Tiefbrunnen gezogen, was bakteriologisch bedenklich ist. Nach der Planungsphase und der Beschlussfassung in den gemeindlichen Gremien kam es im April 2016 zum Abbruch des alten Brunnengebäudes. Anschließend begannen die Bauarbeiten mit dem Ausbau des Innenlebens des Brunnens und einer Tieferbohrung von 40 Metern auf schlussendlich 67 Meter. Neben der bisher vom Regierungspräsidium Kassel genehmigten Grundwasserentnahmemenge von 25 Kubikmeter pro Stunde, können dank der Tieferbohrung weitere 20 Kubikmeter pro Stunde entnommen werden. Damit ist der Tagesbedarf in Höhe von ca. 200 Kubikmeter für die rund 1.700 Rommerzer ausreichend gedeckt.

Die Gesamtkosten des Bauprojekts von 1,15 Millionen Euro sind für Bürgermeister Heiko Stolz gut investiert: „Es ist wichtig die Grundwasserversorgung in den Gemarkungen zu halten. Es handelt sich um qualitativ sehr hochwertiges Wasser, dessen pH-Wert von 6,29 mit Hilfe eines Filters und einer Belüftungsanlage auf 7,6 bis 7,8 gehoben wird. Außerdem wird das Wasser nicht mehr chloriert. Die Desinfektion erfolgt nach neuester Technik durch eine UV-Filterung.“ Bewegende Worte, die wohl jeden Gast zum Nachdenken brachten, überbrachte Pfarrer Holger Biehn von der evangelischen Kirche. Er betonte wie wichtig es sei, tiefer zu schauen und nicht nur die sichtbare Oberfläche zu betrachten, um Dinge verstehen und nachvollziehen zu können. So auch im Tiefbrunnen. Man sieht nur das, äußerlich eher klein wirkende, Brunnengebäude, aber der wichtigste Teil, der Tiefbrunnen mit seinen 67 Metern Tiefe, bleibt für uns unsichtbar.
Der katholische Pfarrer, Bernhard Merz, segnete im Anschluss das Gebäude.

Abschließend freute sich der Rommerzer Ortsvorsteher, Jürgen Auerbach: „Wir sind stolz darauf wieder unser Rommerzer Wasser zurück zu haben, nachdem wir drei Jahre lang aus Neuhof mitversorgt wurden.“ Neben der Freude darüber, dass die Rommerzer wieder ihr eigenes Wasser haben, waren sich alle Redner in einer weiteren Sache einig: „Wasser ist Leben!“ Jeder sollte sich bewusst sein, dass die Versorgung mit ausreichend Wasser keine Selbstverständlichkeit ist. Viele Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu Trinkwasser. „Wir müssen dieses besondere Gut schätzen, achten, bewahren und schützen“, so Jürgen Auerbach. Im Anschluss an die Feierstunde waren alle Bürgerinnen und Bürger zum Tag der offenen Tür eingeladen und konnten sich bei Führungen über den Tiefbrunnen und die Trinkwasserversorgung informieren. Der Ortsbeirat Rommerz versorgte alle Besucherinnen und Besucher mit Speisen vom Grill und Getränken. Ein großes Dankeschön geht an alle bei der Baumaßnahme Beteiligten für ihre geleistete Arbeit und ihren persönlichen Einsatz. +++