Eigentümerverband kritisiert Netzagenturchef Müller

Mieter seien "ausreichend" fürs Energiesparen sensibilisiert

Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat mit Äußerungen zu einem möglichen Gasnotstand eine Debatte über die Einsparbemühungen privater Haushalte ausgelöst. Müller hatte im „Handelsblatt“ bemängelt, dass es zuletzt mehr Gasabflüsse privater Verbraucher gegeben habe als erhofft. Angesichts der hohen Temperatur und der extrem hohen Gaspreise habe ihn das „sehr verwundert“. Der Eigentümerverband Haus & Grund reagierte mit scharfer Kritik.

Er empfinde es als „anmaßend“, dass der Chef der Regulierungsbehörde meine, das Verbrauchsverhalten der Bürger kommentieren zu müssen, sagte Verbandspräsident Kai Warnecke dem „Handelsblatt“. Aufgabe der Bundesregierung, aber auch der Bundesnetzagentur sei es, für ausreichend Energie zu verbraucherfreundlichen Preisen sorgen. „Mit seinen Äußerungen will der Chef der Netzagentur offensichtlich davon ablenken, dass die Bundesregierung dabei versagt hat“, so Warnecke. Müller hingegen vermutet, dass Eigentümer, Mieter und Wohnungsgesellschaften viele Heizungen offenbar noch so eingestellt hätten wie zu Vor-Krisen-Zeiten. „Das ist ein Warnsignal, da muss dringend etwas passieren.“

Der Deutsche Mieterbund sieht die Vermieter in der Pflicht. Mieter seien durch die hohen Preise und ihre Nebenkostenabrechnung bereits „ausreichend“ fürs Energiesparen sensibilisiert, sagte Verbandspräsident Lukas Siebenkotten der Zeitung. „Wichtig ist jetzt, dass auch die Vermieter ihre Hausaufgaben machen und ihre Heizungen entsprechend optimieren.“ Darauf hätten Mieter keinen Einfluss. +++