Eichenzeller Vereine diskutierten mit Johannes Rothmund

Vereine sind für mich das Rückrat der kommunalen Familie

Johannes Rothmund

Großes Interesse herrschte beim Diskussionsabend mit den Eichenzeller Vereinsvertretern, zu dem Bürgermeisterkandidat Johannes Rothmund (CDU) alle Vereine in den Ortsteil Kerzell im Rahmen seiner Wahlkampftour eingeladen hatte. Der Andrang war so groß, das die Versammlung im Gasthaus Waidmannsheil sogar von dem geplanten Nebenraum der Gaststube in den großen Saal verlegt werden musste. Gut gelaunt begrüßte Johannes Rothmund die 60 Vereinsvertreter, übermittelte seine besten Wünsche für das Jahr 2020 und brachte zum Ausdruck, dass ihm die Vereine in Eichenzell sehr am Herzen liegen. Rothmund: “Vereine sind für mich das Rückrat der kommunalen Familie und wenn man das Fundament der Vereine in einer Gemeinde nicht hat, dann kann man nur schwer in einer Gemeinde arbeiten.“

Neben den zahlreichen Vereinsvorständen sind auch Alfons Schäfer (CWE) als Vorsitzender des Ausschuss für Sport, Kultur und Soziales und die Ortsvorsteher Erhard Kiszner (Rönshausen) und Hubert Aha (Büchenberg) gekommen, um sich an der Diskussion zu beteiligen. Zunächst stellte sich der CDU-Bürgermeisterkandidat den Gästen vor und berichtete kurz von seiner bisherigen Wahlkampftour, die er bereits seit über einem Jahr intensiv betreibt. Dabei stellte er sein Wahlkampfmotto unter das bekannte Zitat „Ein Kompromiss ist dann vollkommen, wenn alle unzufrieden sind“ von Aristide Briand und zeigte sich dankbar, das er in den letzten Monaten viele interessante und gute Gespräche mit zahlreichen Bürgern führen konnte. Beim Besuch von unzähligen Vereinsveranstaltungen lernte Johannes Rothmund bereits das intensive Vereinsleben der Gesamtgemeinde Eichenzell gut kennen und er lobte das aktive Vereinsgeschehen in der familienfreundlichen Gemeinde. Mit dem Diskussionsabend ging es ihm darum, zu hören, was für die Vereinsvertreter die Vereine in Eichenzell ausmachen und wie das Vereinsleben noch verbessert werden kann. Rothmund wollte von den Gästen wissen, welche Vorteile die Vereine in der Gemeinde Eichenzell haben. Reinhard Kolb von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) lobte die hervorragende Unterstützung der Gemeinde, die gute finanzielle Vereinsförderung, den unbürokratischen Draht zum Bürgermeister und die angenehme Zusammenarbeit mit dem gemeindlichen Bauhof.

Kolb äußerte den Wunsch, dass die Gemeinde die Position eines eigenen Umweltbeauftragten besetzten sollte. Auch der Ehrenvorsitzende des Handwerker- und Kulturverein 1894 Eichenzell e.V., Leopold Eismann, lobte die gute Vereinsunterstützung durch die Gemeinde, die stets ein offenes Ohr für die Vereine hat. Eismann unterbreitete den Vorschlag, dass einmal im Jahr alle Vereinsfunktionäre zu einem Ehrenamtstag eingeladen werden und bei diesem Vorschlag erhielt er gleich Unterstützung von Johannes Rothmund. Helmut Schönberger vom Biolandhof Rönshausen lobte das gute Netzwerk und das gute Miteinander der Vereine. Von vielen Diskussionsteilnehmern wurde die unbürokratische Hilfe der Gemeinde hervorgehoben und positiv erwähnt, dass alle Vereine einmal im Jahr die kostenlose Nutzung eines Bürgerhauses beanspruchen können. Johannes Rothmund bezeichnete die gegenseitige Hilfen der Vereine untereinander als ganz vorbildlich und hob hervor, dass die Kinder- und Jugendarbeit der Eichenzeller Vereine im Landkreis Fulda eine Vorbildfunktion einnimmt. Lobenswert wurde aus der Versammlung auch die deutlich verbesserte Vereinsförderung betont und hier gab es klare Dankesworte an Alfons Schäfer für seinen unermüdlichen Einsatz bezüglich einer verbesserten Vereinsförderung. In einem weiteren Diskussionsblock sammelte Rothmund aus der Diskussionsrunde die derzeitigen Nachteile der Vereinsarbeit und befragte die Gäste, welche Herausforderungen sie in Eichenzell für die zukünftige Vereinsarbeit sehen. Hier wurden fehlender Nachwuchs, wenig Bereitschaft zur Übernahme von Vorstandsämtern und insgesamt sinkende Mitgliederzahlen federführend genannt. Alfons Schäfer bestätigte, dass jeder Verein derzeit um Nachwuchs kämpft. Er betonte aber auch, dass rund 300 Jugendliche in Eichenzeller Vereinen aktiv seien und deshalb Eichenzell bei der Jugendarbeit führend im Landkreis Fulda sei.

Rothmund griff dieses Problem auf und appellierte daran, das man den Strom an Nachwuchs in den Vereinen auf jeden Fall nicht abbrechen lassen darf. Als einen weiteren Nachteil wurde genannt, dass manche Vereine kein eigenes Vereinshaus besitzen und die Zukunft mancher Vereinsgebäude ungewiss ist. So stellte sich auch Steffen Blaschke von der Back- und Schlachthausgemeinschaft Löschenrod die Frage zur Entwicklung des bestehenden Gebäudes auf dem neuen Mehrgenerationenplatz und sieht hier bedauerlicherweise eine fehlende Perspektive. Trotzdem stellte Johannes Rothmund positiv fest, das es in Eichenzell ein extrem hohes Niveau an Vereinsräumlichkeiten gibt und in diesem Zusammenhang brachte er zum Ausdruck, das für ihn in der Gemeinde ein nachhaltiges wirtschaften für die nächste Generation sehr wichtig sei. Rhönklub-Vorsitzender Thorsten Heiliger nannte als weiteres Problem, das es für die Vereine immer schwieriger wird Helfer zu finden. Erhard Kiszer vom Verein „Leben und Arbeiten in Eichenzell“ lobte die gemeinsame Festveranstaltung seines Vereins mit dem HKV und wünschte sich gleichzeitig mehrere solcher gemeinsamen Festaktivitäten. Als Handlungsfelder notierte sich Rothmund die Vereinsräumlichkeiten, den Tag der Vereine, das Neubürger zur Mitarbeit in den Vereinen motiviert werden sollen und die Einrichtung einer Vereinsbörse. Julian Rudolf von der Feuerwehr Eichenzell regte zum Thema Nachwuchssorgen an, das die Vereine sich doch mit Informationsständen bei größeren Veranstaltungen (z.B. Weckfresserfest) präsentieren und vorstellen sollten. Helmut Schönberger schlug vor, dass sich die Vereine mal ausführlich in den Eichenzeller-Nachrichten vorstellen sollten, um das Interesse in der Bürgerschaft zu wecken. Johannes Rothmund bescheinigte im Bezug auf die Vereinswerbung, dass auch der Social-Media Auftritt der Gemeinde Eichenzell ausbaufähig ist.

Leopold Eismann wunderte sich, das es in Eichenzell trotzt der ultraschnellen Internetverbindung keinen eigen Internetbeauftragten gibt. Als Fazit des lebhaften Diskussionsabends stellte Rothmund fest, das es noch ein wenig Verbesserungspotenzial im Vereinsleben der Gemeinde gibt, welches sich aber sonst auf einem hohen Niveau befindet. Abschließend betonte Rothmund, das ihm funktionierende Vereine sehr wichtig sind du er als möglicher Bürgermeister sich intensiv für ein attraktives Vereinsleben in Eichenzell einsetzen möchte. Prioritäten sollen bei Rothmund auch die intensive Pflege der bestehenden Städtepartnerschaften und die Instandhaltung der Vereinshäuser haben. Mit großem Applaus bedankten sich die Vereinsvertreter bei Johannes Rothmund für seinen interessant moderierten Diskussionsabend. Bei der Veranstaltung kam deutlich zum Ausdruck, das sich der CDU-Bürgermeisterkandidat bereits sehr gut im Eichenzeller Vereinsleben auskennt und die Sorgen der Vereine sehr ernst nimmt. Täglich absolviert Johannes Rothmund bis zu 80 Hausbesuche und im Rahmen dieser Besuche kommt auch immer wieder das Vereinsleben der Gemeinde zur Sprache. +++ ub