Drogenbeauftragte warnt vor Cannabis-Mixturen

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), hat eindringlich vor Cannabisprodukten mit synthetischen Wirkstoffen gewarnt. Diese würden im Internet als vermeintlich legaler und harmloser Ersatz für herkömmliche Drogen verkauft, seien aber tatsächlich zum größten Teil seit Jahren verboten, sagte Ludwig den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Von diesen bunt verpackten Kräutermischungen gehen völlig unkalkulierbare Gesundheitsrisiken aus: Schwindel, Herzrasen, ja selbst Kreislaufzusammenbrüche und Wahnvorstellungen“, fügte Ludwig hinzu. Zuvor hatte bereits die EU-Drogenbeobachtungsstelle in ihrem am Mittwoch vorgelegten EU-Drogenreport vor den Mixturen gewarnt und von einem „Vergiftungsrisiko für Konsumenten“ gesprochen. Einerseits werde Haschisch und Marihuana immer häufiger mit synthetischen Cannabioniden versetzt, andererseits würden auch reine Kräutermischungen mit diesen Stoffen gepanscht und dann als Cannabis verkauft, heißt es in dem Drogenbericht. Ludwig nannte den Trend, auch Marihuana auf diese Weise anzureichern, neu und besorgniserregend. Polizei und Zoll hätten in letzter Zeit vermehrt solches „getuntes Gras“ sichergestellt. Sie arbeite bei dem Problem eng mit dem Bundeskriminalamt zusammen und könne nur vor solchen Produkten warnen, sagte Ludwig. Kritiker der bisherigen Drogenpolitik sehen genau diese Entwicklung als Argument für eine kontrollierte Freigabe. +++