Drei Beckenendlagengeburten in einer Nacht

Auf die Welt im Rückwärtsgang

Albert Jakwerth, Carolin Leubecher mit Kela, Sarah Giebenhain mit Emma. (v.l.)

Hünfeld. Ungefähr fünf Prozent aller Babys liegen am Ende der Schwangerschaft in Beckenendlage, also nicht mit dem Kopf nach unten in Richtung Geburtskanal, sondern in sitzender Position. In vielen Kliniken ist dann ein Kaiserschnitt an der Tagesordnung – der allerdings einige Risiken birgt.

„Für uns war klar, dass wir eine natürliche Geburt wollen – alles andere ist ja nicht im Sinne des Erfinders!“, führt Carolin Leubecher aus. Die junge Mutter aus Schenklengsfeld hat in der HELIOS St. Elisabeth Klinik Hünfeld ihr erstes Baby zur Welt gebracht. Die kleine Kela ist kerngesund und der ganze Stolz ihrer Eltern. Auch zwei weitere Frauen brachten in der Nacht vom 17. Juni ihre Kinder zur Welt – allesamt in Beckenendlage.

Viele Klinken bevorzugen heute nach wie vor einen Kaiserschnitt, wenn das Ungeborene in Steißlage liegt – dabei ist in circa 70 Prozent der Fälle eine natürliche Geburt möglich. „Ein Kaiserschnitt birgt Risiken wie jede andere Operation auch“, erläutert Chefarzt Dr. Stitz, der die drei Frauen betreut. Er verfügt über langjährige Erfahrungen mit vaginalen Entbindungen in Beckenendlage und berät die Mütter vorher ausführlich.

Auch Sarah Giebenhain entschied sich ganz bewusst für eine natürliche Geburt in Beckenendlage. Emma ist ihr zweites Kind und die Eiterfelderin bevorzugte die Hünfelder Klink vor allem wegen der räumlichen Nähe und der familiären Atmosphäre. Jene war auch für Carolin Leubecher und ihren Partner Albert Jakwerth ein entscheidendes Kriterium. „Hier ist es klein, aber fein und es geht nicht zu wie im Bienenschwarm“, sind sich die beiden einig und Leubecher ergänzt: „Viele Freunde und Verwandte haben hier entbunden und nur Positives berichtet. Dann haben wir vorher den Kreißsaal besichtigt und es kam eigentlich nichts anderes mehr in Frage.“ ++