Im Landkreis und in der Stadt Fulda nehmen überfüllte Altkleidercontainer und verschmutzte Sammelstellen zunehmend zu. Verantwortlich dafür ist vor allem die unsachgemäße Befüllung der Container. Der Zweckverband Abfallsammlung des Landkreises Fulda und die Abfallwirtschaft der Stadt Fulda appellieren daher an die Bürgerinnen und Bürger, ihrer Verantwortung nachzukommen: Dreckige, nasse oder zerschlissene Kleidung, die nicht weiterverwendet werden kann, gehört weiterhin in die Restmülltonne.
Auch sonstige Abfälle dürfen nicht an den Altkleider-Sammelplätzen entsorgt werden. In die Container gehören ausschließlich tragbare, gut erhaltene, saubere und trockene Kleidungsstücke. Verschmutzte oder verschimmelte Kleidung sowie Textilien wie Hunde- und Pferdedecken, Vorhänge, Badvorleger oder Lappen, die nicht mehr verwertbar sind, müssen über den Restmüll entsorgt werden. Daran ändert auch die seit diesem Jahr geltende EU-Verordnung zur Getrenntsammlung von Alttextilien nichts.
Seit Jahrzehnten werden in Stadt und Landkreis Fulda Altkleider über bereitstehende Container für gemeinnützige und karitative Sammler gespendet, wodurch zahlreiche soziale Projekte unterstützt wurden. Doch die Rahmenbedingungen haben sich stark verändert. Der Trend zur sogenannten „Fast Fashion“, also zu Billigkleidung, führt zu steigenden Mengen an abgegebener Kleidung bei gleichzeitig sinkender Qualität. Die Sortieranlagen sind inzwischen überlastet, während viele Textilien aufgrund ihrer Kunststoffanteile kaum noch verwertbar sind und sich selbst als Putzlappen oder Dämmmaterial nicht eignen. Zugleich verdrängt günstig produzierte Mode den Secondhand-Markt, sodass weltweit Absatzmöglichkeiten wegbrechen. Dadurch sind kaum noch Erlöse aus der Vermarktung erzielbar, teilweise müssen Organisationen bereits draufzahlen.
Ein weiteres Problem ist die zunehmende Vermüllung an den Sammelstellen. Häufig werden neben Textilien auch andere Abfälle wie Restmüll oder sogar Matratzen abgelegt. Dadurch geraten gemeinnützige Organisationen unter Druck und sehen sich gezwungen, Container abzuziehen, Standorte zu reduzieren oder Sammlungen einzustellen. So stellt auch das Kolpingwerk fest, dass an verbliebenen Sammelstellen vermehrt große Mengen nicht mehr verwertbarer Textilien abgestellt werden, was zu hohen Entsorgungs- und Reinigungskosten führt und bereits zur Entfernung von Containern an belasteten Standorten geführt hat.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, betonen die Verantwortlichen die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Textilien. Dieser beginnt bereits beim Kauf: Hochwertige Kleidung, die mehrere Wäschen übersteht, schont Ressourcen und verlängert Nutzungszyklen. Wiederverwendbare Altkleider sollten trocken, sauber und in reißfesten, gut verschlossenen Tüten abgegeben werden. Ist ein Container voll, dürfen die Tüten nicht daneben abgestellt werden; stattdessen soll ein anderer Standort genutzt werden. Auch Kleidersäcke dürfen nicht neben volle Container gestellt werden. Eine Übersicht über verfügbare Sammelstellen bietet das Abfall-Navi auf der Website des Landkreises Fulda. +++

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