Dr. Wendelin Enders (MdB a.D.) wäre 100 Jahre geworden

Weggefährden gemeinsam mit Landrat Torsten Warnecke am Grab in Langenberg

Vor 100 Jahren erblickte Wendelin Enders in Langenberg (Rhön) am 20.10.1922 das Licht der Welt. Auf dem dortigen Friedhof fand er auch seine letzte Ruhestätte. Anlass für seine jahrzehntelangen Weggefährden aus Politik und Sport dort seiner zu gedenken. Gemeinsam mit seiner Witwe Heide fanden sich am Vormittag, angeführt von Landrat Torsten Warneck (SPD – Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und Bürgermeister Stefan Bolender (SPD – Hauneck), die Weggefährden ein.

Nach der Begrüßung durch Heide Enders erinnerte Landrat Warnecke an die großartigen Verdienste von Wendelin Enders für seinen damaligen Wahlkreis, der von Hünfeld über Hersfeld-Rotenburg bis nach Melsungen reichte. „Wendelin Enders war immer sehr nach bei den Menschen. Die Arbeit vor Ort in seinem flächenmäßig großen Wahlkreis lag ihm dabei besonders am Herzen. Immer wieder suchte er das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern und war ein guter Zuhörer, denn nur so konnte er von ihren Problemen erfahren und wenn nur irgend möglich auch helfen. In seiner Partei, der SPD, war er bis ins hohe Alter aktiv und besuchte auch noch mit über 90 Jahren die Parteitage,“ so der Landrat in Würdigung der Verdienste des ehemaligen Bundestagsabgeordneten. Ab den 1970er Jahren vertrat Wendelin Enders die Bundesrepublik im Europarat und in der Parlamentarischen Versammlung der Westeuropäischen Union (WEU). Daher erklang nach der Rede des Landrats die Europahymne.

Im Anschluss war es Bürgermeister Stefan Bolender, der die Verbindung und Verdienste für die Gemeinde Hauneck würdigte. „Wendelin Enders hatte gerade zu unserer Gemeinde eine besondere Beziehung. In den ersten Jahren seiner Zeit im Deutschen Bundestag wohnte er mit seiner Familie im Ortsteil Eitra, wo er auch lange Jahre sein Wahlkreisbüro hatte, das durch Monika Stippich aus dem Ortsteil Rotensee betreut wurde, bevor er später in sein neues Haus am Johannesberg in Bad Hersfeld wechselte.“ Reinhard Sendler, Ehrenvorsitzender des TV Eitra, stellte in seiner Rede die enge Verbindung des Ehrenmitglieds und Sportfreundes Wendelin Enders zum Verein heraus. „Wann immer es möglich war, besuchte Wendelin Enders die Spiele unserer Mannschaften, um danach im Gasthaus Wiegand in geselliger Runde mitzufeiern. Aber nicht nur bei Siegen, nein auch bei Niederlagen war er an unserer Seite, spendete eine Kiste Bier und baute die Mannschaft mit bewegenden Worten immer wieder auf. Er war ein wichtiger Wegbereiter für den Höhenflug unseres Vereins, mit dem Aufstieg unserer 1. Mannschaft bis in die 1. Bundesliga und unserer 2. Mannschaft bis in die 3. Liga. Durch seine Kontakte öffnete er uns wichtige Türen in Politik, Behörden und der Wirtschaft. Gerne erinnern wir uns an großartige Feiern im Hause Enders in Bad Hersfeld oder auch in Petersberg zurück. In unseren Herzen bleibt Wendelin Enders unvergessen. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichte,“ so der Ehrenvorsitzende zum Abschluss.

Im Jahre 1964 trat Wendelin Enders in die SPD ein und wurde Gemeindevertreter in Petersberg. Enders war Ratsmitglied der Gemeinde Petersberg. Dem Deutschen Bundestag gehörte er vom 9. Mai 1967, als er für den ausgeschiedenen Abgeordneten Edwin Zerbe nachrückte, bis 1987 an. Er war zunächst über die Landesliste Hessen in den Bundestag eingezogen, vertrat von 1969 bis 1983 den Wahlkreis Hersfeld-Hünfeld direkt und war von 1983 bis 1987 erneut Listenabgeordneter. Daher erklang zum Abschluss der Gedenkfeier die deutsche Nationalhymne. Nach der Gedenkfeier begab sich die Gruppe auf Einladung von Heide Enders zum Gasthaus Rose, um während eines Umtrunks sich noch einige Anekdoten aus dem Leben von Wendelin Enders zu erinnern. +++ pm