Dr. Franz Alt referierte auf Einladung der IG FÜR in Fulda

Alt: „1:1.000.000 Mal ist unsere Energiepolitik falsch!“

Dr. Franz Alt

Der Journalist, Fernsehmoderator und Buchautor sowie vielfacher Preisträger Dr. Franz Alt hat sich gestern Abend auf Einladung der IG FÜR (gesunde Lebensmittel e. V.) in der tegut…-Zentrale in Fulda für ein Umdenken in der Klimapolitik ausgesprochen; In diesem Zusammenhang warb er für erneuerbare Energien beziehungsweise Alternativen zu alten Energien, wie Braun- oder Erdkohle. Mehrfach am Montagabend plädierte er diesbezüglich für ein verantwortungsvolleres Bewusstsein unseren Nachkommen gegenüber.

Dr. Franz Alt

Etwa 120 Zuhörerinnen und Zuhörer – darunter viele Mitglieder und Freunde der Interessengemeinschaft, aber auch einige Interessierte waren der Einladung der IG nach Fulda gefolgt. Einige waren aus benachbarten Bundesländern angereist. Unter ihnen war auch Fulda ehemaliger Oberbürgermeister, Dr. Wolfgang Hamberger. Er und Dr. Franz Alt sind ehemalige Kommilitonen, haben einst zusammen studiert. „Er ist ein Missionar aller ersten Ranges“, eröffnete Georg Sedlmair, Vorstandsvorsitzender der IG FÜR, die gestrige Vortragsreihe. Daneben freute er sich, auch dieses Mal wieder einen „ganz besonderen Referenten“ im Namen der IG in Fulda willkommen heißen zu dürfen. Sedlmair dankte den Zuhörerinnen und Zuhörern für ihr Kommen und wünschte Ihnen nachträglich noch ein gutes, gesegnetes sowie glückhaftes neues Jahr.

Strom als Lebenselixier

„Stellen Sie sich einmal ein Leben ohne Strom vor. Das können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen. In Afrika haben wir etwa noch immer eine halbe Milliarde Menschen ohne Strom“, begrüßte Dr. Franz Alt die Gäste. Doch es gibt auch Ausnahmen – dank der Solarenergie, die einige Afrikaner für sich nutzen. Dies bedeutet für diese Menschen ein erheblicher Mehrwert, denn sie können arbeiten gehen, sich und ihre Familien versorgen, ihre Kinder zur Schule schicken, denen dadurch Bildung – etwas ganz Essentielles – nicht verwehrt bleibt. Strom als Lebenselixier!
Für Dr. Franz Alt ist Strom die Fluchtursache überhaupt, sagt auch der dortige Energieminister: „In den Dörfern, in denen wir heute Strom haben – in diesem Fall Ökostrom – ist das Thema Flucht überhaupt kein Thema mehr; Die Menschen bleiben hier – vorausgesetzt, sie haben Strom.“

Energiekrise ist Überlebensfrage der Menschheit

Georg Sedlmair und Dr. Franz Alt

„Ich höre von unseren Politikern immer wieder, dass wir die Fluchtursachen bekämpfen müssen. Da ist mir wieder einmal klargeworden, was das eigentliche Thema für Fluchtursachen ist und der Zusammenhang zwischen der Flüchtlings-, Klima- und Energiekrise. Alles hängt zusammen. Die Bundeskanzlerin hat immer wieder gesagt, die Energiekrise ist die Überlebensfrage der Menschheit. Aber fast alle Energiequellen, die wir heute noch nutzen – Kohle, Gas, Öl, Uran – sind endliche Energiequellen, sie sind in wenigen Jahrzehnten zu Ende. Die Alternative, um die es heute gehen soll – Sonne, Wind, Bioenergie, die Wasserkraft, Wellen- und Strömungsenergien der Ozeane – Sie sehen schon, die Welt ist voller Energie, aber voll anderer Energie, als die, die wir heute nutzen. Allein die Sonne schickt uns 15.000 Mal mehr Energie, als alle Menschen zusammen auf diesem Planeten benötigen. Was höre ich in Deutschland? Dieses Bisschen Sonne reicht ja nicht aus. Es ist unglaublich, was uns von der alten Energiewirtschaft erzählt wird, die natürlich daran interessiert ist, ihre alten Geschäftsmodelle weiter zu betreiben, auch, wenn die Welt darüber kaputtgeht.“

Täglich werden 150 Tier- und Pflanzenarten durch den Menschen zerstört

Blick über das Publikum

Was stellen wir denn an mit der alten Energiewirtschaft? Täglich rotten wir etwa 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Im Wissen, die Natur braucht 30.000 Jahre, um eine neue Art zu schaffen. Und wir rotten jeden Tag 150 Tier- und Pflanzenarten aus. Wir sind die erste Generation, die dem lieben Gott voll ins Handwerk pfuscht – in erster Linie mit unserer völlig falschen Energiepolitik. 1:1.000.000 Mal ist diese Politik falsch. Wir verbrennen heute an einem Tag, woran die Natur eine Millionen Tage gearbeitet hat. Dass das nicht gutgehen kann und zum Ende der Menschheit führen muss, lernt heute jedes Kind in der Schule. Und trotzdem tun wir so als könnten wir einfach so weitermachen. Enkel und Kinder spielen überhaupt keine Rolle in unseren Vorstellungen, die Hauptsache, uns geht es heute gut. Dass jeden Tag noch heute 20.000, 30.000 Menschen verhungern, in einer Welt, die unglaublich reich ist, interessiert kaum jemand. Es gibt ganz wenige Menschen, die sagen: Ich musste aktivwerden; Zumal ich ein Teil des Problems bin. Und dass jemand fragt, wie werde ich denn Teil der Lösung, das soll überhaupt die Frage des Abends sein. Wie kommen wir raus, aus der Problemfalle – in der wir alle gefangen sind – und hinein in die Lösungschance und Lösungsmöglichkeiten? Die Antwort auf diese Frage klingt plausibel: „Lust auf Zukunft bekommt der- oder diejenige, der oder die sich mit Alternativen beschäftigt. Wir haben die Möglichkeit, zur Bewahrung der Schöpfung einen Beitrag zu leisten, sodass auch unsere Kinder und Engelkinder noch etwas von diesem wunderschönen Planeten, auf dem wir leben dürfen, auch noch lange leben können“, diese Lust auf Zukunft und Weitsicht wünschte Dr. Franz Alt gestern seinen verantwortungsbewussten Zuhörerinnen und Zuhörern abschließend seiner Ausführungen.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Georg Sedlmair zu Geldspenden aufgerufen, die Bauernfamilien in Nigeria in Form von samenfestem Saatgut zugutekommen sollen. „Wenn 500 Familien 20 Euro bekommen, so sind das ein Jahr später – weil es samenfestes Saatgut ist – das Doppelte“, sagte er. Letztlich waren gestern Abend 564 Euro zusammengekommen. „Mich lässt Fulda einfach nicht los; 1990 war ich im Vorstand und heute – inzwischen seit 10 Jahren Rentner – und bin immer noch hier“, spaßte er. +++ jessica auth