Dr. Elvira Decker erhält Siegel der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie Hessen

Geschäftsführer Breitmeier: „Aufwertung des Krankenhauses“

Freuen sich über die Auszeichnung: Tatjana Schlitt, Dr. Elvira Decker, Stefan Dürl und Krankenhaus-Geschäftsführer Ingo Breitmeier (von links). Foto: Sabine Galle-Schäfer

Alsfeld. Es gibt Patienten, die haben eine wahre Odyssee hinter sich, jahrelang sind sie von Facharzt zu Facharzt gereist, ohne tatsächlich von ihren Beschwerden geheilt zu werden. Erst der Besuch beim Rheumatologen hat geholfen, endlich können die Patienten wieder beschwerdefrei leben. Eine, die ganz oft geholfen hat, ist Dr. Elvira Decker, Rheumatologin am MVZ, das am Alsfelder Kreiskrankenhaus angesiedelt ist. Seit Januar 2015 praktiziert sie in Alsfeld, mittlerweile ist sie bestens vernetzt – was nicht zuletzt das Siegel beweist, das ihr die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie in Hessen verliehen hat und das demnächst im Eingangsbereich der Praxis aufgehängt wird.

Unspektakulär sieht es aus, das DIN-A 4 große Siegel, „DGRh Rheumazentrum Hessen“ ist darauf zu lesen, doch es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Aushängeschild“, freut sich Krankenhaus-Geschäftsführer Ingo Breitmeier. Es zeigt: Dr. Elvira Decker hat beste Kontakte zu anderen niedergelassenen Kollegen und zu Kliniken. „Es geht um die Verbesserung der Patientenversorgung“, schildert die Alsfelder Ärztin den Hintergrund der Aktion. Ein Anliegen übrigens, das bundesweit von Bedeutung ist. In manchen Regionen Deutschlands müssen Patienten sechs bis zwölf Monate auf einen Termin beim Facharzt warten. Selbst bei einem Notfall kann es sechs bis acht Wochen dauern, bis der Patient zum Arzt kann. „Das bedeutet: sechs bis acht Wochen Schmerzen“, macht Dr. Decker auf die prekäre Lage aufmerksam. In ihrer Praxis ist es anders. Die Notfallpatienten bekommen einen raschen Termin – und das nach Rücksprache mit dem Hausarzt oder Facharzt bei Vorliegen entsprechender Selektionskriterien wie Gelenkschwellungen und hohe Entzündungswerte.

Bei Elvira Decker geht es indes um mehr als um Terminvergabe, Diagnose und die richtige Therapie, sie bietet ihren Patienten ein richtiges „Begleitprogramm“ mit Schulungen oder mit der Aktion „Kochen für die Knochen“. Solche Kriterien zählen auch bei der Vergabe des Siegels mit, hinzu kommen natürlich die fachliche Qualifikation der Mediziner, regelmäßige Fortbildungen, Qualitätsstandards und eine Kooperation mit anderen. So arbeitet Elvira Decker nicht nur mit niedergelassenen Ärzten gut zusammen, sie ist auch mit dem Rheumazentrum Mittelhessen in Bad Endbach, der rheumatologischen Abteilung in Fulda (Städtische Kliniken, Prof. Kern) und vor allem auch mir der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim vernetzt, die bundesweit die größte Station mit 50 Betten für Rheuma-Patienten hat. Die Initiative für DGRh-Rheumazentrum geht von Professor Ulf Müller-Ladner, Lehrstuhl für Rheumatologie und klinische Immunologie Uni Gießen, aus. „Damit wird auf einen Blick deutlich: Man gehört dazu zum Netzwerk, man ist zertifiziert“, freut sich die Alsfelder Ärztin über die Anerkennung, die – und da legt sie Wert drauf – sie als Teamleistung verstanden wissen will. Besonders würdigt sie das Engagement ihres Teams mit Tatjana Schlitt, Stefan Dürl und Traudel Decher.

Als Elvira Decker ihre Praxis im Januar 2015 eröffnete, hatte sie rund 500 Patienten, heute sind es gut 4000 im Jahr, die behandelt werden. Sie kommen aus dem Vogelsbergkreis und dem benachbarten Schwalm-Eder-Kreis. Rund 300.000 Einwohner sind das insgesamt in den beiden Regionen. „Eigentlich rechnet man auf 50.000 Einwohner einen Rheumatologen“, so die Ärztin. Teils nehmen ihre Patienten weite Wege auf sich, kommen sogar aus Erfurt, Göttingen oder Bad Homburg zum Arztbesuch nach Alsfeld. Belegbetten im benachbarten Krankenhaus hat Decker nicht. „Ich investiere lieber Zeit, um die Menschen regelmäßig ambulant zu behandeln – das klappt auch sehr gut“, betont sie. Stationäre Aufenthalte sind meist gar nicht erforderlich. Dass eine solch engagierte Ärztin am MVZ tätig ist, freut natürlich auch den Geschäftsführer des Alsfelder Kreiskrankenhauses. „Das ist eine Aufwertung unseres Haus“, betont Ingo Breitmeier. +++ pm