Douglas-Chefin beklagt härter werdenden Preiskampf

Unprofitablen Filialen könne man "an einer Hand abzählen"

Die Geschäftsführerin der Parfümerie-Kette Douglas, Tina Müller, beklagt einen immer härter werdenden Preiskampf in der Branche. Einige Wettbewerber würden Rabatte von bis zu 50 Prozent auf das ganze Sortiment geben, sagte Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dies sei „ein Problem für die gesamte Branche“. Es schade auf Dauer dem Image der Marken und vernichte Werte. „Es muss wieder Vernunft einkehren“, so die Douglas-Chefin weiter.

Auch Douglas könne sich dem nicht entziehen, stehe aber angesichts des starken Online-Handels noch gut da, sodass man die Rabatte „auffangen“ könne. Um im Markt Bestand haben zu können, habe der Konzern die „Regalpreise angepasst“, so Müller. Gleichzeitig habe man „Rabattaktionen um die Hälfte reduziert“, sagte die Managerin. Künftig will die Douglas-Chefin verstärkt auf den Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln setzen. „Die Verbindung zwischen Schönheit und Gesundheit wird immer wichtiger“, sagte sie. Das Umsatzwachstum mit Nahrungsergänzungsmitteln habe im zweiten Quartal einen signifikanten Anteil am Gesamtwachstum. Der Douglas Pro Store in Hamburg, wo dieses Konzept getestet wird, zähle seit der Eröffnung „schon mehr als 40.000 Besucher“, sagte Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Auch beim Social-Media-Auftritt des Konzerns will die Douglas-Chefin nachjustieren. „Als ich zu Douglas kam, war unsere Präsenz auf Social-Media-Kanälen kaum im Fokus, das habe ich drastisch geändert“, sagte Müller.

Douglas hat im Moment etwas über 800.000 Follower, man wolle aber „schnell auf zwei Millionen kommen“. Außerdem kooperiere man inzwischen sehr erfolgreich mit vielen großen Influencern. Die Douglas-Chefin beobachte dazu auch den Rivalen Sephora, der ebenfalls mit Instagram-Stars kooperiert. „Es ärgert mich, wenn es heißt, dass es bei Sephora mal wieder einen Massenansturm gab“, sagte sie in Bezug auf die Eröffnung einer Sephora-Filiale in Frankfurt. Angesichts des imme r stärker werdenden Online-Handels sieht Müller Bedarf, das Douglas-Filialnetz anzupassen. „In kleineren Städten etwa liegt der Frequenzverlust in der Fußgängerzone im zweistelligen Prozentbereich“, sagte Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zwar gebe es „keinen sofortigen Handlungsdruck Filialen zu schließen“. Die unprofitablen Filialen könne man „an einer Hand abzählen“. Man müsse „das Filialnetz zukünftig entsprechend anpassen“, so die Douglas-Chefin weiter. +++