Dom und Stadtschloss am 24. März für eine Stunde im Dunkeln

Fulda macht bei der Earth Hour mit

Fulda. Am Samstag, 24. März ist es wieder soweit: Um 20.30 Uhr machen Millionen Menschen auf der ganzen Welt für eine Stunde das Licht aus. Vom Brandenburger Tor bis zum Opernhaus in Sydney werden zahlreiche Sehenswürdigkeiten vorübergehend im Dunkeln liegen. Auch der Fuldaer Dom und das Stadtschloss. Mit der Earth Hour soll symbolisch ein Zeichen für den Klima- und Artenschutz gesetzt werden. 220 deutsche Städte beteiligen sich daran. Auch alle Fuldaer Bürgerinnen und Bürger sowie die Geschäftsleute in der Innenstadt sind aufgerufen, sich zu beteiligen und auf unnötige Beleuchtung zu verzichten.

Seitdem die Idee der Earth Hour 2007 in Sydney geboren wurde, hat sie sich zu einer der weltweit größten Umweltschutzaktionen entwickelt. Die symbolische Lichtabschaltung soll auf eine bedrohliche Entwicklung aufmerksam machen: den Klimawandel, eine der größten Bedrohungen für die Vielfalt der Lebewesen auf unserem Planeten. In den ersten Jahren stand bei der Earth Hour der Gedanke des Energiesparens im Vordergrund. In jüngster Zeit ist ein zweiter Aspekt hinzugekommen: der Schutz der Nacht. Weltweit erhellt immer mehr künstliches Licht die Nächte. Zu viel und falsch ausgerichtetes Licht beeinträchtigt die nachtaktiven Tiere (vor allem Insekten und Vögel), irritiert und schädigt Pflanzen und kann die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen.

„Die Stadt Fulda beteiligt sich an der Earth Hour, weil wir die von dieser Aktion ausgehende Botschaft unterschreiben können“, sagt Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. „Der Klimaschutz und auch der Schutz der Nacht haben für uns hohe Bedeutung. Beide Ziele erfordern viele kleine Schritte, die auf lokaler Ebene beginnen müssen.“ Und dass der Schutz der Nacht ernst gemeint ist, zeigt sich darin, dass die Stadt Fulda im vergangenen Jahr bei der International Dark-Sky Association (IDA) den Antrag auf vorläufige Anerkennung als „Sternenstadt“ gestellt hat.

Hintergrund: Was ist eine „Sternenstadt“?

Der Titel Sternenstadt („Dark Sky Community“) ist das urbane Pendant zu den ländlich geprägten Sternenparks (Dark-Sky Reserves). Der Antragsteller muss den Nachweis erbringen, dass er über eine nachtgerechte Beleuchtung verfügt bzw. seine öffentliche Beleuchtung in einer bestimmten Frist nach Vorgaben der IDA optimiert. Die Stadt Fulda kooperiert bei der öffentlichen Beleuchtung eng mit der RhönEnergie Fulda, die in Fulda die technische Verantwortung trägt. Das Unternehmen macht sich schon seit vielen Jahren für umweltschonende Beleuchtung stark und konnte im Sternenpark Rhön zusätzliche Erfahrungen sammeln. Schon heute entspricht ein großer Teil der öffentlichen Leuchten in Fulda den Anforderungen der International Dark-Sky Association (IDA). Grundsätzlich soll künstliches Licht eine warme Lichtfarbe haben, gut ausgerichtet sein und nicht in den Nachthimmel abstrahlen sowie möglichst nur dann voll angeschaltet werden, wenn es tatsächlich auch gebraucht wird. „Eine Anerkennung als Sternenstadt würde uns auf einem Kurs bestätigen, den wir zusammen mit der RhönEnergie Fulda ohnehin schon eingeschlagen haben“, sagt OB Wingenfeld. „Die Natur und die Menschen in unserer Stadt werden davon profitieren. Denn die Bedeutung der Dunkelheit wird noch von vielen unterschätzt.“ Dabei steht umsichtiger Schutz der Nacht in keiner Weise in Widerspruch zur (Verkehrs-)Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Es geht um einen verantwortungsvollen Einsatz vom Licht, das den Menschen beim Sehen hilft. In diesem Sinne wäre die noch sehr seltene Auszeichnung „Sternenstadt“ für Fulda wie ein Gütesiegel: Diese Kommune kümmert sich um das nächtliche Wohl der Menschen, Tiere und Pflanzen. Genau das ist ein zentrales Anliegen der Earth Hour.

Das Programm für Samstag, 24. März

Am Abend der Earth Hour werden zwei Themenführungen angeboten:
1) Betrachtungen zum Fuldaer Nachthimmel: kurzweiliger astronomischer Spaziergang mit Sabine Frank, Koordinatorin des Sternenpark Rhön (30-40 Min.)
2) Die nachtgerechte öffentliche Beleuchtung, kleine Führung mit Matthias Hahner, Geschäftsführer der OsthessenNetz GmbH, mit Schwerpunkt auf die erfolgte Umrüstung der Altstadtleuchten (ca. 20 Min.)

Treffpunkt jeweils: 20.30 Uhr auf dem Domplatz

Das Planetarium im Vonderau-Museum zeigt an diesem Abend zwischen 20 und 21 Uhr den Film „Losing the Dark“ (20min) in Verbindung mit einer vergleichenden Darstellung des Rhöner und Fuldaer Sternhimmels. „Losing the Dark“ stellt einige der Probleme im Zusammenhang mit Lichtverschmutzung dar, veranschaulicht sie und schlägt drei einfache Maßnahmen vor, die Menschen ergreifen können, um sie zu mildern. +++