DIVI-Sprecher: Impfstoff bringt Durchbruch

Spahn sieht Anzeichen für positive Veränderung der Infektionslage

Impfen

Intensivmediziner bewerten die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19 als Durchbruch im Kampf gegen die Pandemie. „Es sind ja viele Impfstoffe, die in kleinen Studien eine sehr gute Immunantwort gezeigt haben, und jetzt haben wir mit Biontech/Pfizer den Beweis einer großen Patientenzahl. Wir habe jetzt eine realistische Chance, dass der Spuk nächstes Jahr vorbei ist. Dennoch: Das Ganze wird bis dahin noch ein Marathon“, sagte Christian Karagiannidis, Sprecher des Divi-Intensivregisters, der „Rheinischen Post“.

Man müsse dringend versuchen, das Personal in den Kliniken so gut wie möglich zu schützen – „sonst haben wir am Ende zwar die Impfung und sind Covid-19 los, aber die Krankenhäuser haben kein Pflegepersonal mehr“. Karagiannidis zeigte sich auch verhalten optimistisch, dass der Lockdown seit dem 1. November eine Wirkung hat. „Der R-Wert hierzulande geht jetzt langsam runter. Am Dienstag sahen wir im DIVI-Intensivregister das erste Mal seit  Wochen, dass sich die Zuwachszahlen abschwächen, auf aktuell 54 von etwa 100 neuen Patienten in den vorangegangenen Tagen. Dies könnte also ein erster Hinweis darauf sein, dass sich das Infektionsgeschehen etwas abschwächt“, sagte der DIVI-Sprecher weiter.

Spahn sieht Anzeichen für positive Veränderung der Infektionslage

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Anzeichen für positive Veränderungen der Corona-Infektionslage in Deutschland. „Was wir sehen ist, dass sich die Dynamik deutlich reduziert hat in den letzten Tagen. Es steigt noch, aber es steigt weniger stark. Das ist erst mal ermutigend, aber es reicht noch nicht“, sagte der CDU-Politiker in der Sendung „Frühstart“ von RTL und n-tv. Nach zwei oder drei Tagen positiver Entwicklung könne man allerdings noch nicht von einem Trend sprechen. „Es sind definitiv Anzeichen für eine Veränderung, aber noch keine Trendwende.“ Leider stiegen im Moment die Zahl der Corona-Patienten in den Intensivstationen und die der Todesfälle stark. Um das in den Griff zu bekommen, müssten die Infektionszahlen sinken. „Wir müssen runter mit den Zahlen, und zwar deutlich runter“, so Spahn. Erst wenn sie für eine längere Zeit niedrig blieben, sei das Ziel erreicht. „Das ist einfach wichtig, damit nicht das Gefühl aufkommt: Wow, wir haben es jetzt geschafft. Sondern es ist ein Zeichen dafür, dass wir es schaffen können. Wir sehen, wir können einen Unterschied machen, wir können die Zahlen wieder runterbringen, aber wir sind noch nicht da, wo wir hinmüssen, um das Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen.“ Hoffnungen setzt der Gesundheitsminister in die Lockdown-Maßnahmen im November. Ob die einen Unterschied machten oder nicht, werde man ab der zweiten Wochenhälfte sehen können. +++