Diskussion um neuen Veteranenbegriff

Die neue Begriffsdefinition Veteran sorgt für Unmut bei Soldatenverbänden und Verteidigungsexperten. „Der Veteranenbegriff wurde hier weitestmöglich gefasst und widerspricht einer intuitiven Definition von ehemaligen Soldaten im Einsatz. Die Abgrenzung zu Soldaten mit Auslandseinsätzen und Gefechtserfahrung wird unabdingbar sein“, sagte Bundeswehr-Experte Marcus Faber (FDP) der „Bild“. Und weiter: „Den zusätzlichen Begriff von Einsatzveteranen halte ich für zwingend notwendig um ihre großen Anstrengungen angemessen auszuzeichnen.“

Auch Grünen-Politiker Tobias Lindner kritisiert: „Ursula von der Leyen hat sich um die schwierige Frage, was ein Veteran ist, herumgemogelt, indem sie die größtmögliche Definition gewählt hat. Im Ergebnis ist Veteran bei der Bundeswehr nichts anderes als ein Reservist.“ Bernhard Drescher, Bundesvorsitzender des Verbands Deutscher Einsatzveteranen sagte der „Bild“: „Leider geht diese Definition am Betroffe nen vorbei, weswegen wir auch weiter am Thema mitdiskutieren werden, zumal in dieser Kameraden eingeschlossen sind, die sich selber damit nicht identifizieren.“ Auch der ehemalige Nato-General Hans-Lothar Domröse hält die gewählte Lösung für „zu verwässert“. Der „Bild“ sagte er: „Wer es jedem Recht machen möchte, mach`s keinem Recht.“

Die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hingegen verteidigte die Lösung: „In Ländern wie den USA oder Großbritannien ist der Stolz auf Männer und Frauen, die in Uniform ihrem Land dienen allgegenwärtig. Auch die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr haben sich über Jahrzehnte für Frieden und Freiheit ihres Landes eingesetzt. Als Veteranen der Bundeswehr verdienen auch sie für ihre Leistungen öffentlich gezollten Respekt und Sichtbarkeit in unserer Gesellschaft. Deswegen ist es gut, dass nun gemeinsam mit den großen Verbänden ein weiter Rahmen gespannt wurde, unter dem sich möglichst viele aktive und ehemalige Soldaten der Bundeswehr ve rsammeln können.“ +++