Die Welt des „Weißen Goldes“

Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in der Porzellansammlung auf Schloss Fasanerie

Eichenzell. Rund 4.500 Exponate umfasst die beeindruckende Porzellansammlung von Schloss Fasanerie. Pünktlich zur Saisoneröffnung am 27. März 2018, wird die Ausstellung im Untergeschoss des Nordflügels, nach einer umfassenden Sanierung, wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Seit zwei Jahren ist die Porzellanausstellung aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen und es gibt noch einiges zu tun, bis die Besucher wieder in die Welt des „Weißen Goldes“ eintauchen können. Das Team von Schloss Fasanerie und externe Dienstleister arbeiten auf Hochtouren, damit der Eröffnungstermin eingehalten werden kann. So wurden bisher nicht nur alle Fenster saniert und die kompletten Leitungen ausgetauscht und auf den Stand der heutigen Technik gebracht, sondern auch eine neue Brand- und Einbruchsmeldetechnik installiert. Schließlich entsprach der alte Zustand, mit einer nur sporadischen Ausstattung an Rauchmeldern und einem unzureichenden Einbruchsmeldesystem, nicht den heutigen Standards.

Damit die rund 4.500 Exponate perfekt präsentiert werden können, sind alle Ausstellungsvitrinen mit modernen LED-Leuchten ausgestattet worden. Ziel war es hierbei, dass die Objekte möglichst indirekt angestrahlt- und die Vitrinen auf allen Ebenen gleichmäßig ausgeleuchtet sind, ohne, dass der Besucher geblendet wird.

Bei allen Arbeiten und Modernisierungen wurde stets die ursprüngliche Präsentation berücksichtigt, die Philipp Landgraf von Hessen in den 1950er Jahren für die Porzellanausstellung ausgewählt hat. Schließlich soll die Sammlung auch weiterhin im ursprünglichen Charakter präsentiert werden. So entspricht auch der neue Farbanstrich der Ausstellungsräume exakt dem damaligen Farbkonzept.

Die Porzellansammlung von Schloss Fasanerie beinhaltet Stücke aller frühen europäischen Manufakturen, wie beispielsweise Meißen, Sèvres, Berlin, Kopenhagen und Fürstenberg. Tafelgeschirre verschiedenster Art, Figuren, Möbel- und Kamindekorationen entführen den Betrachter in die Welt des „Weißen Goldes“. Die Sammlung ist eine der größten Porzellansammlungen in privater Hand und zeichnet sich vor allem durch die Fülle an komplett erhaltenen, geschlossenen Service der großen, königlichen Manufakturen aus. So zählt allein das Service „Vom Eisernen Heim“ aus der Königlichen Porzellanmanufakturen Berlin, das der spätere Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel 1818 als Speise- und Dessertservice für seinen Hof bestellte, über 1.800 Einzelteile. Auch nehmen die chinesischen und japanischen Porzellane einen hohen Stellenwert ein, die nicht nur von ausgesuchter Schönheit, sondern zum Teil auch von größter Seltenheit sind.

Die Porzellansammlung wird zunächst, wie bisher, im Rahmen einer Führung zu besuchen sein. Diese Führungen werden täglich außer montags um 12.00 Uhr und 15.00 Uhr angeboten. Allerdings wurden hier im Zuge der Sanierung auch die Weichen für die Zukunft gestellt und alle Voraussetzungen geschaffen, um mittelfristig die Prachtstücke auch individuell und mithilfe eines Audioguides bewundern zu können. So wurden Kameras installiert und die Vitrinen zusätzlich alarmgesichert. +++ pm