Die Gemeinde Kalbach investiert in ihre Zukunft

In der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung unter Vorsitz von Gerhard Müller wurden zahlreiche Beschlüsse gefasst – von Bauprojekten über Verkehr bis hin zur Energieversorgung. Besonders im Fokus standen die Erweiterung der Rastanlage Uttrichshausen-West an der A7, neue Bauleitplanungen und die langfristige Sicherung der Kinderbetreuung.

Ehrungen und Gedenken

Zum Auftakt gab es Würdigungen und stille Momente: Karl-Heinz Leibold (CDU), langjähriger Vorsitzender der Gemeindevertretung, erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande. Anschließend gedachten die Anwesenden dem verstorbenen Kommunalpolitiker Ernst Rensch aus Heubach, der die lokale Politik über Jahrzehnte geprägt hatte.

Lärmschutz und Erweiterung an der A7

Mit Spannung verfolgt wurde die Entscheidung zur Tank- und Rastanlage Uttrichshausen-West. Nach ausgiebiger Diskussion stimmte das Gremium geschlossen einem Vergleichsvertrag mit der Autobahn GmbH zu. Im Zuge der Erweiterung der Anlage ist der Bau einer Sichtschutzwand mit einer Höhe von bis zu acht Metern anstatt eines nur drei Meter hohen Erdhügels vorgesehen. Somit sind die Lkw und deren Kühlanlagen nicht mehr sichtbar und der Betriebslärm kann auf der Tank- und Rastanlage-West deutlich reduziert werden. Im Abstand von drei Metern zur Sichtschutzwand sieht die Einigung zur weiteren Abgrenzung von der Ortslage die Anlage einer Grünstreifenbepflanzung vor. Darüber hinaus wurde seitens des Vorhabenträgers die Verwendung sternenparkkonformer – IDA-zertifizierter – Leuchtmittel anstelle einer weit streuenden taghellen Beleuchtung zugesichert. Geprüft wird, inwieweit eine automatische Steuerung zur bedarfsgerechten Beleuchtungsstärkenreduzierung auf der Anlagenfläche umsetzbar ist, um damit eine weitere Verringerung der Lichtstärke auf das notwendige Minimum zu erzielen. Angestrebt wird auch eine Reduzierung der Lichtpunkthöhen von derzeit 12 Metern.

Baugebiete für Wohnen und Gewerbe

Die Gemeinde setzt auf Bevölkerungswachstum: In Oberkalbach wurden die 51. Änderung des Flächennutzungsplans sowie der Bebauungsplan „Am Geisberg“ beschlossen. Viele Anregungen aus der Öffentlichkeitsbeteiligung fanden Berücksichtigung – 21 Abgeordnete stimmten zu, bei einer Stimmenthaltung. In Mittelkalbach fiel die Entscheidung einstimmig: Der Bebauungsplan Nr. 7b für das Gewerbegebiet wird angepasst, um neue Wohnansiedlungen – vorrangig für Familien – zu ermöglichen.

Energieversorgung: Verträge laufen aus

Ein weiterer Beschluss betrifft die Energieversorgung. Der Stromkonzessionsvertrag mit der OsthessenNetz GmbH endet vorzeitig am 31. Dezember 2028. Spätestens 2026 soll die Neuausschreibung im Bundesanzeiger erfolgen. Damit will die Gemeinde frühzeitig Planungssicherheit schaffen.

Kinderbetreuung gesichert

Einstimmig verabschiedet wurde die Bedarfsplanung für Kinderbetreuungsplätze von 2025 bis 2027. Sie stellt sicher, dass ausreichend Plätze in Kitas und Tagespflege vorhanden sind. Bürgermeister Mark Bagus berichtet in diesem Zusammenhang, dass der Neubau der Kindertagesstätte „Im Weinfeld“ zwischen den Ortsteilen Mittel- und Niederkalbach konkrete Formen annimmt.

Millioneninvestitionen in Straßen- und Hochbau

Bagus berichtete außerdem über Großprojekte im Straßen- und Hochbau: So schlägt die Verlegung der Landesstraße 3207 in Uttrichshausen mit rund drei Millionen Euro zu Buche. Der Ersatzneubau der Talbrücke Uttrichshausen auf der A7 ist in vollem Gange. Darüber hinaus wird über Sanierungsmaßnahmen an Feuerwehr- und Bürgerhaus in Mittelkalbach sowie kleinere Objekte in Veitsteinbach und Heubach berichtet. Zudem stellte Bürgermeister Bagus dem Gremien Neuzugänge bei den Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung vor.

Bürgerfragen zu Sicherheit, Klima und Kommunikation

In der Fragestunde nutzten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, Kritik und Anregungen vorzubringen. Diskutiert wurden unter anderem der Zustand von Leitplanken, das Straßenzustandskataster und die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts. Für großen Ärger in der Bevölkerung sorgt die unbefriedigende Zustellung der „Kalbacher Nachrichten“. Der Verlag kündigte an, künftig mit eigenen Zustellern zu arbeiten, um die zuverlässige Verteilung sicherzustellen. +++


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