DGB Hessen-Thüringen: Geschäftslage nicht schlechter reden als sie ist

Frankfurt am Main. Die DGB Bezirksvorsitzende Gabriele Kailing sieht in der größtenteils optimistischen Herbstprognose der hessischen Wirtschaft ein positives Signal für die Entwicklung am Arbeitsmarkt. „Solche Signale sind wichtig und bestätigen ihre Wirkung in dem, wenn auch geringen, aber trotzdem noch anhaltenden Aufbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung“, so Kailing. Erfreulich sei, dass die Zahl der Unternehmen, die zukünftig mehr Personal einstellen wollen, überwiegt. Dass nach Meinung der Wirtschaftsverbände ausgerechnet die arbeitsmarkt- und rentenpolitischen Entscheidungen der Bundesregierung die Fachkräftesuche ab 2015 deutlich erschweren würden, kann die Gewerkschafterin allerdings nicht nachvollziehen.

„Auch das Argument, die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns werde die Langzeitarbeitslosigkeit in Hessen verfestigen, trägt nicht.“ Kailing geht sogar von einer gegenteiligen Wirkung aus. Die Haltelinie nach unten werde auch in Hessen den Arbeitsmarkt ordnen und stabilisieren helfen. Laut Bundesagentur für Arbeit seien die Arbeitsplätze, die bundesweit im vergangenen Jahr neu entstanden sind, zu mehr als 70 Prozent an Ausländer und Frauen gegangen. Die DGB Bezirksvorsitzende macht darauf aufmerksam, dass beide Gruppen bisher überproportional vom Niedriglohn betroffen seien und oftmals ihre Entlohnung in keinem Zusammenhang mit Qualifikation oder Tätigkeit stünde. „Es ist gut, dass diejenigen, die maßgeblich mit zum Beschäftigungsaufbau beitragen, endlich gesetzlich davor geschützt werden, für Stundenlöhne unter 8,50 Euro arbeiten zu müssen“, so Kailing weiter. +++ fuldainfo