Deutscher Wehrbeauftragter sieht US-Manöver als „gutes Zeichen“

Das im Januar beginnende militärische Großmanöver der US-Streitkräfte mit bis zu 37.000 Soldaten hat nach Einschätzung des Wehrbeauftragten Hans-Peters Bartels (SPD) Signalcharakter. „Die Amerikaner ziehen sich nicht aus Europa zurück. Das ist ein Zeichen, für Europa ein gutes“, sagte Bartels den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Am Dienstag will die US Army in Berlin die Pläne für „Defender Europe 2020“ präsentieren. Es ist ihr größtes Militärmanöver in Europa seit über 25 Jahren. An der Übung, die bis Juli andauern wird, beteiligen sich weitere 17 europäische Staaten. Ende Januar beginnen die US-Amerikaner mit der Verlegung von Material, darunter über 1.000 Kettenfahrzeuge. Die Mehrheit der Soldaten wird von Amerika nach Europa und quer durch Deutschland nach Polen und ins Baltikum verlegt, wo die Übung stattfindet. Bartels warb um Verständnis: „Solche größeren Truppenbewegungen muss man üben.“ Zuletzt habe es im Kalten Krieg sol che transatlantischen Verlegeübungen gegeben, damals noch deutlich größer, so Bartels. Deutschland ist das Haupttransit- und Gastgeberlandland. Das Manöver verlange der Bundeswehr „einen hohen logistischen Aufwand“ ab, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD), den Funke-Zeitungen. „Defender Europe 2020“ sei „ein Test für die militärische Mobilisierung in Europa, der viele Kräfte bindet“. Es komme auf die zivil-militärische Zusammenarbeit an – runter bis zur Kreisebene. Für je Straße und Brücke, die von den Soldaten passiert wird, müssen die Bundesländer eine Genehmigung erteilen. Am stärksten betroffen sind Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. +++