Deutsche PalliativStiftung und Mediana schließen Kooperation im Pilotprojekt

Gut begleitet und betreut bis zum Lebensende

Sie sehen mit dem Pilotprojekt „PiPiP“ die Chance für eine strukturelle Erweiterung der Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen (von rechts): Die Dozenten Dr. Thomas Plappert und Holle Redpath, Geschäftsführerin Elke Hohmann und Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Sitte (beide Deutsche PalliativStiftung), Mediana Geschäftsführer Bastian Hans, Olga Tigges vom zentralen Qualitätsmanagement Mediana und Dozentin Kristina Schmidt.

Die Deutsche PalliativStiftung und Mediana haben eine Zusammenarbeit im Rahmen des Pilotprojekts „Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen“ (PiPiP) geschlossen. Ziel ist es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den fünf Einrichtungen des Pflegevollversorgers in Fulda und Hünfeld so weiterzubilden, dass sie Palliativpatienten eine optimale Begleitung und Betreuung bis zum Lebensende ermöglichen können.

Mit den öffentlichen Mitteln, die das Land Hessen für das Pilotprojekt bereitgestellt hat, will die Deutsche PalliativStiftung Strukturen in der Region deutlich ausweiten und Mitarbeiter in etwa 20 Pflegeeinrichtungen derart schulen, dass sie besser auf den Umgang mit Menschen am Lebensende vorbereitet sind, erklärt die Geschäftsführerin der Deutschen PalliativStiftung, Elke Hohmann. Die einzelnen Schulungen bestehen aus bis zu zehn Modulen, die derzeit in den Mediana Einrichtungen Wohnstift und Pflegestift in Fulda sowie Seniorenresidenz, St. Ulrich und in der Fachpflegeeinrichtung Neuro-Care in Hünfeld stattfinden.

„Wir wollen mit dem Projekt möglichst viele Kollegen erreichen und freuen uns sehr, dass die Auftaktveranstaltungen so gut angenommen wurden. Die ersten sehr positiven Rückmeldungen aus den Einrichtungen bestätigen, dass die Expertise der beteiligten Dozenten eine echte Hilfe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darstellen“, zieht Olga Tigges vom Zentralen Qualitätsmanagement bei Mediana ein erstes vielversprechendes Fazit. „Ob Palliative Care Mitarbeiter, Pflege- und Präsenzkräfte oder die Reinigungskräfte in einer Einrichtung, unser Bestreben ist es, das Bewusstsein für Palliativpatienten zu schärfen. Denn ein guter Verlauf in der Begleitung beim Sterben kann für alle Beteiligten auch eine Erleichterung darstellen.“, sagt Dr. Thomas Sitte von der Deutschen PalliativStiftung.

Neben speziell zum Thema ausgebildeten Dozenten ist auch Internist und Notfallmediziner Dr. Thomas Plappert Mitglied im Schulungsteam. Er legt den Fokus auf mehr Aufklärung im Hinblick auf medizinische Notwendigkeiten, damit Pflegekräfte besser einschätzen lernen, wann eine Einweisung ins Krankenhaus tatsächlich erforderlich ist. „Die Rahmenbedingungen medizinischer Versorgung in Pflegeeinrichtungen sind schwieriger geworden. Eine enge Abstimmung mit den Hausärzten ist manchmal nicht möglich. Umso wichtiger ist es, dass Pflegekräfte besser informiert sind und nicht sofort den Rettungsdienst rufen, wenn ein Patient sich nicht gut fühlt“, betont der Notarzt. Er plädiert für Aufklärung und Kommunikation mit Bewohnern und deren Angehörigen oder deren Betreuern, damit die Festlegung der Wünsche jedes Einzelnen mittels Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht gleichzeitig auch Rechtssicherheit schaffe.

„Wir haben die Kooperation mit der Deutschen PalliativStiftung sehr gerne ergriffen, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter größtmögliche Unterstützung in der Palliativversorgung zu geben“, ist Mediana Geschäftsführer Bastian Hans vom Erfolg des Projektes überzeugt. Zwar habe Mediana vorausschauend in jeder Einrichtung bereits zwei speziell ausgebildete Palliative Care-Kräfte etabliert, die auch einrichtungsübergreifend im Notfall als zehnköpfiges Team gemeinsame Entscheidungen treffen können, doch „niemand kennt Palliativpatienten besser als die Pflege- und Präsenzmitarbeiter, die den tagtäglichen Umgang pflegen, und unsere Bewohner bis ans Lebensende einfühlsam begleiten können.“ +++ pm