Designierter Verdi-Chef will Grundsatzreform der Pflegeversicherung

Die Betroffenen müssen jetzt schnell entlastet werden

Der designierte Verdi-Chef Frank Werneke hat eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung gefordert. „Die Pflegeversicherung muss dringend weiterentwickelt werden“, sagte Werneke dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Eine einheitliche Pflege-Vollversicherung für die gesamte Bevölkerung, in die alle Berufsgruppen einzahlen – ob Arbeiter, Angestellte oder Selbständige – ist machbar und notwendig.“ Werneke sagte, der große Vorteil einer Pflege-Vollversicherung für alle wäre die solidarische Finanzierung. „Dafür entfiele dann der Eigenanteil im Pflegefall. Die Versicherung würde die Kosten der Pflege vollständig absichern“, so der Gewerkschaftsfunktionär. Heute würden die Belastungen für die Pflegebedürftigen und deren Angehörigen vor allem in der stationären Pflege massiv steigen. „Nach den aktuellen Zahlen lag der durchschnittliche Eigenanteil der pflegebedingten Kosten Anfang 2018 noch bei monatlich 593 Euro und ist bis Juli dies es Jahres auf 693 Euro angestiegen. Eine Steigerung von 17 Prozent in nur eineinhalb Jahren, das ist doch bedrohlich“, sagte Werneke. „Die Betroffenen müssen jetzt schnell entlastet werden. Eine vorläufige Sofortmaßnahme wäre die Deckelung der Eigenanteile.“ Werneke stellt sich am 24. September beim Verdi-Bundeskongress in Leipzig als Nachfolger des bisherigen Vorsitzenden Frank Bsirske zur Wahl. +++