Der Brandfulder – Die Satire

Regelmäßig und aktuell

Fulda. Zur historischen Einordnung; Es war der 16. Juni, am Vorabend zum 17. Juni (für die jüngeren Leser dieser Satire: das war vor der Wiedervereinigung jener mittlerweile fast vergessene BRD-Feiertag, der an den blutigen Volksaufstand in der DDR im Jahre 1953 erinnerte) und ebenfalls einen Tag vor einem weiteren, geschichtsträchtigen Ereignis, der aktuellen 0:1 Auftaktniederlage von Jogis Jungs gegen die mighty mouses from Mexiko, dem erdbebenartigen Sieg von elf aber so was von schnellen Speedy Gonzalez-Kickern, die den (Achtung, Wortspiel) Lahm(los)en Los Alemanos-Weltmeistern mehrmals die Haken der Adidas-Fußballschuhe zeigten.

An jenem Abend also, natürlich in der Halbzeitpause eines weiteren WM-Spiels, wurde im Halbzeitjournal des ZDF,heute journals‘ der Brandfulder geboren. Beim Einblenden der Banderole am Fuße des Fernsehbildes dachte ich zunächst an einen nachnominierten Wasserträger aus dem Betreuerstab des DFB (oder war meine Linse doch schon vom vielen Fußballgucken getrübt?!) – aber nein, der Bericht grätschte nicht verbal zum gefühlten 15. Mal unsere Bosporus-Mitspieler zwölf, dreizehn und vierzehn (Özil, Gündogan und Erdogan) um, sondern thematisierte – ebenfalls mit historischem Potenzial – den politischen Streit zwischen den konservativen Schwesterparteien CDU und CSU. Und da wurde (fußballtechnisch) ein Roter interviewt. Nein, kein Bayern-Fan (vielfacher und einmal mehr Deutscher Meister), sondern ein bekennender 1. FC Köln-Anhänger (mehrfacher und aktueller Bundesliga -Absteiger): Michael Brand eben. Wahrscheinlich hatte der (gesinnungstechnisch) schwarze Bruder zu schnell und schludrig gesprochen oder der rheinpfälzische Redakteur war des ohne Punkt und Komma genuschelten, osthessischen Platts nicht mächtig (,mein Name ist Michael Brand aus Fulda‘), jedenfalls stand da in weißer Schrift auf FDP-orangefarbener B(r)anderole ziemlich verkürzt und gleichermaßen verhunzt, ‚Michael Brandfulder‘. Und der MdB aus Künzell war nach eigener Aussage wahrnehmungs- und bewusstseinstechnisch in neue Ebenen und intergalaktische Sphären gehoben. Ganz profan indes spielten er und ein Mainzelmännchen uns per Steilpass den Ball zu und lieferten damit den passenden Namen für eine neuen Satire in „fuldainfo“, mit der wir die Protagonisten der heimischen Polit- und Promiszene auf den, um im Bild zu bleiben, grünen (bisweilen auch braun gebrannten) Rasen der Realität und bitteren Tatsachen zurückholen werden.

Regelmäßig und aktuell werden wir mit dem „Brandfulder“ künftig brand-heiße Themen kommentieren, alt-backenes Fulder Geklüngel glossieren und satirisch einige Schweinereien skizzieren. Kein Fulder Langhals kann sich sicher sein, dass wir seinen Fuldaer Rucksack nicht durchleuchten und den, mitunter nur schwer zu (er-)tragenden Inhalt der Öffentlichkeit kundig machen werden. Der Hals des Brandfulders ist schon jetzt mächtig dick geschwollen, denn die Fake-News-Populisten vom Schlage eines Trump, Putin, Orban, Conte oder Söder gibt es auch auf Westentaschenformat heruntergebrochener regionaler, weitgehend gesellschaftlich in sich geschlossener und wirtschaftlich monetär verwobener Fuldaer Land-Ebene. Von A bis Z, von B bis W. Der Brandfulder freut sich auf aufregende Auseinandersetzungen. +++