Den Anfängen der Bio-Branche auf der Spur

Unterhaltsam geschriebenes Sachbuch

Wie Bio-Pioniere die Welt verändern. Foto: privat

Dem Fuldaer Unternehmer Wolfgang Gutberlet ist es zu verdanken, dass bereits 1982 die ersten Bio-Lebensmittel im Supermarkt Einzug hielten. Was damals vollkommen „verrückt“ war, ist heute die Norm und tegut damit ein echter Vorreiter der Branche. Gutberlet gehört zu den 16 ausgewählten Wegbereiter*innen der ökologischen Landwirtschaft, die der Fuldaer Journalist Jens Brehl in seinem neuen Buch „Für unsere Zukunft“ porträtiert hat.

Alnatura – eine der bekanntesten und wertvollsten Bio-Marken – hat ihren Ursprung in Fulda. Und die Barockstadt spielt auch bei den ersten Bio-Braurichtlinien eine zentrale Rolle. Eine weitere Keimzelle ist Loheland bei Künzell, einer der ältesten Demeter-Höfe Deutschlands. Bereits Mitte der 1920er wurde hier ökologisch angebaut.

Der Fuldaer Journalist Jens Brehl hat bundesweit ausgewählte Vorreiterinnen der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in „Für unsere Zukunft – Wie Bio-Pioniere die Welt verändern“ porträtiert. Welche Ideen haben sie bewogen, ihren eigenen Weg zu gehen? Welche Hindernisse gab es zu überwinden und welche bremsen weiterhin? Und was leisten die Pionierinnen noch heute täglich für uns?

Zu den Porträtierten zählen unter anderem tegut, Loheland, Rapunzel Naturkost, Andechser Molkerei Scheitz, Bohlsener Mühle, Herrmannsdorfer Landwerkstätten, Voelkel Naturkostsafterei und viele mehr. „Für unsere Zukunft“ stellt zudem auch kritische Fragen, etwa wo die Agrarwende nach fast 100 Jahren Öko-Bewegung stecken geblieben ist oder wie es gelingen kann, die ursprünglichen Ideale im rauen Wirtschaftssystem zu bewahren. So ehrlich muss man sein: Bio-Lebensmittel sind mit einem Umsatzanteil von etwas mehr als fünf Prozent immer noch Nischenprodukte.

Ein unterhaltsam geschriebenes Sachbuch, das neben den Wurzeln der Öko-Bewegung auch die Herausforderungen für unsere Zukunft in den Fokus rückt. Denn bis bio in der Mitte der Gesellschaft tatsächlich angekommen ist, ist es noch ein langer Weg. +++ nh|pm