Dehoga hofft auf zeitnahe Öffnung durch Schnelltests

Kanzlerin strebt bis zu 9,5 Millionen Impfungen pro Woche an

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) will mit den nun zugelassenen Schnelltests zeitnah zur Normalität zurückkehren. „Neben den Inzidenzwerten müssen weitere Kriterien wie die Impfquote und die Teststrategie bei der Beurteilung des Infektionsgeschehens und möglicher Lockerungen zu berücksichtigen“, sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Unsere Betriebe dürfen nicht einen Tag länger als unbedingt notwendig geschlossen sein.“ Es komme darauf an, dass die Schnelltests flächendeckend und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, sagte Hartges. Zusammen mit einer Beschleunigung der Impfungen trage dies zur Reduktion der Infektionszahlen bei.

Scholz will Öffnungsschritte mit Selbsttests verbinden

Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat vor den nächsten Bund-Länder-Beratungen Öffnungsschritte in Verbindung mit Schnelltests angemahnt. „Das Virus und seine Mutationen werden uns noch eine Weile begleiten, fürchte ich. Wir müssen also Wege finden, wie wir es hinbekommen, nicht immer weiter im Lockdown leben zu müssen, deshalb könnten wir die nächsten Öffnungsschritte mit Schnelltests verbinden“, sagte er der „Rheinischen Post“. Darüber werde man am 3. März mit den Ministerpräsidenten beraten. „Für niemanden ist die aktuelle Situation einfach, deshalb ist mir eines ganz wichtig zu sagen: Wir haben allen Grund zur Hoffnung. Ich gehe davon aus, dass wir im Sommer wieder im Biergarten sitzen können und die nächste Bundesliga-Saison auch wieder im Stadion verfolgen werden“, fügte Scholz hinzu. Der SPD-Politiker kritisierte, dass im Vergleich zu anderen Ländern bislang wenig getestet wurde, und das sei nicht gut  gewesen. „Ich spreche mich seit langem dafür aus, viel mehr zu testen. Das muss aber mit einer Strategie verbunden sein, was man mit dem jeweiligen Testergebnis anfängt“, so Scholz.

Kanzlerin strebt bis zu 9,5 Millionen Impfungen pro Woche an

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will erreichen, dass in einer Woche annähernd zehn Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden können. „Die Impfkampagne wird sich jetzt immer weiter beschleunigen“, sagte Merkel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir sprechen im Augenblick darüber, wie es logistisch gelingt, in einer Woche 7,5 bis 9,5 Millionen Dosen zu verimpfen.“ Die Impfzentren schafften das nicht allein, dazu würden noch die niedergelassenen Ärzte gebraucht, sagte die CDU-Politikerin. In Deutschland seien bereits mehr als fünf Millionen Impfungen durchgeführt worden, fast zwei Millionen Menschen hätten bereits den vollen Schutz durch die zweite Dosis. Dazu, dass derzeit eine erhebliche Zahl der vorhandenen Impfstoffe noch nicht verimpft worden seien, sagte Merkel, dafür gebe es zwei Gründe. „Vom Biontech-Impfstoff werden viele Dosen für die zweite Impfung zurückgelegt. Außerdem gibt es derzeit bei dem Astra-Zeneca-Impfstoff ein Akzeptanzproblem.“ Die Kanzlerin argumentierte jedoch, „alle Autoritäten“ sagten, dass man dem Impfstoff von Astra-Zeneca vertrauen könne. „Astrazeneca ist ein zuverlässiger Impfstoff, wirkungsvoll und sicher, der durch die Europäische Medizinagentur zugelassen und in Deutschland bis zum Alter von unter 65 Jahren empfohlen ist.“ Eine Wahlmöglichkeit sieht Merkel nicht. „Solange die Impfstoffe so knapp sind wie zurzeit, kann man sich nicht aussuchen, womit man geimpft werden will.“ +++