Mit deutlicher Verwunderung hat der Fuldaer FDP-Kreisvorsitzende Mario Klotzsche auf Äußerungen von Hochschulpräsident Karim Khakzar in der Zeitung vom 13. November 2025 reagiert. Khakzar hatte die geplanten Kürzungen der Landesmittel im Hochschulpakt als „normalen Prozess“ bezeichnet und von „üblichen Anpassungen“ gesprochen. Die hessischen Hochschulen rechnen in den kommenden Jahren insgesamt jedoch mit bis zu einer Milliarde Euro weniger.
Unstrittig ist, dass der bisherige Hochschulpakt jährliche Mittelsteigerungen von rund vier Prozent vorsah. Dieser Aufwuchs fällt künftig weg und schlägt angesichts steigender Personal- und Sachkosten in reale Kürzungen um. Aus Sicht der FDP dürfe an Wissenschaft und Forschung nicht gespart werden. Klotzsche verweist zudem darauf, dass die Einschätzung der Hochschule Fulda im Widerspruch zu den offiziellen Positionen der hessischen Hochschulen stehe.
Am 15. Juli 2025 hatten die Senate aller 14 hessischen Hochschulen – darunter auch die Hochschule Fulda – eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. Darin warnen sie vor „unweigerlichen Kürzungen“, die Einschnitte von rund zehn Prozent des Personalbudgets zur Folge hätten. Der neue Hochschulpakt werde die Einrichtungen „nachhaltig schwächen“, ihre Wettbewerbsfähigkeit im Ländervergleich verschlechtern und die Qualität von Studium, Forschung und Wissenstransfer gefährden. Weiter heißt es, eine mittelfristige Unterfinanzierung werde sich „über mehrere Jahrzehnte negativ auf den Forschungsstandort und auf die Wahrnehmung unseres verfassungsrechtlichen Auftrags auswirken“.
Klotzsche erinnert daran, dass die Hochschule Fulda diese Stellungnahme mitunterzeichnet habe. „Dort steht schwarz auf weiß, dass die Unterfinanzierung massive, langfristige Folgen hat. Gleichzeitig wird öffentlich gesagt, alles laufe im normalen Rahmen. Die Frage ist doch: Was stimmt? Der Alarmruf der Hochschulen – oder die Beschwichtigung in der Zeitung?“, sagt er.
Die Auswirkungen seien bereits absehbar, so Klotzsche weiter. Werden Stellen gestrichen, litten zwangsläufig Studiengänge und Angebote. Insbesondere die MINT-Fächer und Ingenieurwissenschaften dürften nicht weiter geschwächt werden. Diese Bereiche seien kostenintensiv, zugleich aber zentral für die regionale Wirtschaft. Osthessen brauche gut ausgebildete Fachkräfte und Ingenieure. „Genau hier darf jetzt nicht gespart werden“, betont Klotzsche. +++

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