De Maizière will Debatte über Bedeutung von Youtubern für Demokratie

Nach dem Wirbel um das CDU-kritische Video des Youtubers Rezo hat sich der frühere Bundesinnenminister, Thomas de Maizière (CDU), dafür ausgesprochen, die Wirkung von Youtube-Stars auf die Demokratie kritisch zu beleuchten. „Wir brauchen eine Debatte darüber, was die Wucht und die Reichweite von Influencern mit dem demokratischen Prozess macht“, sagte de Maizière den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Er wolle „keine neuen Regeln“. Er wünsche sich aber, „dass in den sogenannten sozialen Medien auch mal eine Debatte über Umgangsformen und ethische Grenzen stattfindet“, so der CDU-Politiker weiter. Auch über Empörungsrituale müsse nachgedacht werden. Reichweite und Verantwortung gehörten immer zusammen. „Und informelle Standards sind der Kitt jeder Gesellschaft“, sagte de Maizière. Der Umgangston im Internet sei einseitig von Empörung geprägt. „Im Internet droht ständig der Untergang des Abendlands“, so der frühere Inne nminister weiter. Dies hänge vielleicht damit zusammen, „dass in der Vielstimmigkeit des Internets nur Empörung“ durchdringe. „Diesen Empörungsritualen darf die Politik nicht erliegen“, sagte de Maizière den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Gelegentliche Zuspitzung sei dadurch nicht ausgeschlossen: „Pauken und Trompeten sind okay, aber eben nicht dauernd. Der politische Aschermittwoch dauert eben nicht 365 Tage im Jahr“, so der CDU-Politiker weiter. Er setze darauf, „dass auf die Empörung der Überdruss an der Empörung folgt“. +++