DAV Sektion Fulda hielt Mitgliederversammlung ab

Vielfalt im Verein erhalten und ausbauen

Beeindruckende Vereinstreue: die DAV Sektion Fulda ehrte im Vorfeld ihrer Mitgliederversammlung einige der insgesamt 71 Jubilare im Jahr 2019. Foto: dav

Die Sektion Fulda des Deutschen Alpenvereins führte am Donnerstag ihre Mitgliederversammlung 2020 durch, nachdem diese im März dieses Jahres Corona-bedingt abgesagt werden musste. Neben dem Rückblick auf das Vereinsjahr 2019 stand die Entwicklung des aktuellen Jahres in allen Vereinsbereichen im Vordergrund der Berichte. Zudem wurde eine Beitragserhöhung für das kommende Jahr beschlossen. Knapp 60 Mitglieder der DAV Sektion Fulda waren zur nachgeholten Mitgliederversammlung am Donnerstag ins Petersberger Propsteihaus gekommen. Michael Rutkowski, 1. Vorsitzender des Vereins, begrüßte die Gäste und blickte in seinem Rechenschaftsbericht zunächst auf das Mitgliedsjahr 2019, das ganz im Zeichen des Doppeljubiläums vom DAV Hauptverband in München und der Stadt Fulda stand.

Neben zahlreichen Jubiläumsaktivitäten in der Sektion schrieb sich vor allem die Errichtung einer Fulda-Lilie am Fuldaer Höhenweg im österreichischen Pitztal als Meilenstein in die Geschichtsbücher der Sektion. Erfreut zeigte sich Rutkowski, dass auch im Jubiläumsjahr der Mitgliederzuwachs ungebrochen war und die Mitgliederzahl zum Ende des Jahres 2019 auf 5.610 stieg. Im laufenden Jahr liegt die Zahl knapp unter der 6.000er Marke. Leider, so stellte er fest, wächst nicht im gleichen Maß das ehrenamtliche Engagement im Verein mit, dass aber die Stützte für die zahlreichen Vereinsangebote ist. Und so bedankte sich der 1. Vorsitzende besonders bei allen bereits ehrenamtlich Aktiven, die für die Mitglieder auch 2019 wieder ein abwechslungsreiches Angebot realisiert hatten. So ergänzen beispielsweise zwei neue Referate – Ethik und Naturschutz – die Vereinsarbeit, für die neue Verantwortliche gefunden werden konnten.

Finanziell sieht Rutkowski den Verein solide aufgestellt, da sich die Schuldenlast 2019 weiter verringert hat. Eine gute Basis für ein schwieriges Jahr 2020, auf das Rutkowski am Schluss seines Rechenschaftsberichtes schaute. Die Herausforderungen, die die Corona-bedingten Schließzeiten in Kletterzentrum und Geschäftsstelle mit sich brachten, prägten das aktuelle Jahr. Dies gelte sowohl für die finanzielle Seite als auch für das Vereinsleben insgesamt. Hier ging nochmal sein Dank an alle ehren- und hauptamtlich Aktiven im Verein für das große Engagement bei der Umsetzung der Vereinsangebote vor dem Hintergrund der aktuellen Verordnungen. Vorstand und Aktive hätten auch weiterhin das Ziel, den Verein mit seinen Angeboten für alle Mitglieder attraktiv zu halten und deshalb stellte er am Schluss seiner Rede heraus: „Gemeinsam sind wir stark und können Vereinsentwicklung möglich machen.“

Abwechslungsreiches Vereinsgeschehen

Dem Rechenschaftsbericht folgten die einzelnen Referate mit ihren Rückblicken. Im Ausbildungs- und Touren-Referat konnte Ausbildungsreferent Norbert Kamm in 2019 gleich 18 neue Trainer begrüßen, die für die Mitglieder Ausbildungskurse und Führungstouren organisierten. Auch betonte er, dass die Nachwuchsarbeit einen hohen Stellenwert habe. Während der Trainerbereich für die Halle entsprechend des Bedarfes wachse, fehle der Nachwuchs für die Bergaktivitäten. Das neu aufgestellte Referat Mountainbike soll hier zukünftig beispielsweise ein großes Interessengebiet der Mitglieder abdecken. Mit dem Blick auf 2020 musste Kamm dann feststellen, dass der Großteil der geplanten Aktivitäten vor dem Hintergrund des neuartigen Virus abgesagt werden musste, er hofft nun auf bessere Rahmenbedingungen in 2021.

Jugendreferentin Anke Vogt gab im Anschluss einen Einblick in die Aktivitäten der Jugend, die neben 12 fest etablierten Jugendgruppen vor allem Aktivitäten wie Mountainbiken oder Felsklettern in der freien Natur für die Jugendlichen der Sektion organisierte. Ein Schwerpunkt der Jugendarbeit lag 2019 auf dem Thema Nachhaltigkeit, das im 100-jährigen Jubiläumsjahr der JDAV mit verschiedenen Aktionen Ausdruck gefunden hatte. Nachdem in 2020 aufgrund der Pandemie zunächst ein Stillstand der Jugendarbeit eintrat, sind die Gruppen mittlerweile wieder aktiv und konnten dank der Flexibilität der Jugendleiter bereits viele Angebote umsetzen.

Flexibilität kennzeichnet die vielfältigen Gruppenangebote

Von den wöchentlichen Sportgruppenabenden in der Geschwister-Scholl-Schule berichtete Referatsleiterin Barbara Kiel. Knapp 750 Teilnehmer konnte sie bei ihrem Konditionstraining in 2019 begrüßen und freute sich, dass auch ihre Gruppe nach einer Pause im Frühjahr im Sommer wieder durchstarten konnte. Das machte vor allem die Flexibilität der Teilnehmer möglich, die gemeinsam das Training nach draußen verlegten und ganz neue Trainingsgeräte wie Getränkekisten oder Besenstiele von zu Hause aus mitbrachten.

Die seit knapp zwei Jahren neu gestartete Familiengruppe erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit. Rund 40 Familien sind hier aktiv und organisieren gemeinsame Erlebnisse sowohl in der Rhön als auch in den Alpen, beispielsweise eine generationsübergreifende Hüttentour. In 2020 waren zunächst neue Konzepte gefragt und bis die gemeinsamen Angebote wieder starten konnten, begeisterten online-Wandertipps mit interaktiven Aufgaben die Gruppenmitglieder. Auf der Enzianhütte standen im Jahr 2019 verschiedene Modernisierungsarbeiten an, von denen Joachim Fehling berichtete und die zum Teil behördlichen Auflagen geschuldet waren. Weiteren Zulauf – sowohl im Teilnehmer- als auch Trainerbereich – verzeichnete in 2019 auch die Inklusive Klettergruppe „Die Rhönschafe“, von der Gruppenleiter Matthias Schwob berichtete.

Einen Einblick in das Jahr 2019 im DAV Kletterzentrum gab schließlich Christophe de Montigny. Vor allem eine Erweiterung der Services, wie zum Beispiel Workshops oder eine regelmäßige Erneuerung der Kletterrouten sowie Events für die Gäste standen 2019 im Vordergrund und fanden guten Anklang. Nachdem das Kletterzentrum zunächst gut ins Jahr 2020 gestartet war, wurde dann die Corona-bedingte Schließzeit genutzt, um einige Baustellen im Kletterzentrum zu bearbeiten. Nachdem das Kletterzentrum im Mai wieder eröffnet werden konnte, liegt nun der Fokus auf der Umsetzung der Hygienemaßnahmen sowie die Entwicklung neuer Angebotsformate, um den Gästen weiterhin Klettererlebnisse zu ermöglichen.

Finanzielle Basis erhalten

Am Ende der Versammlung stellte Schatzmeisterin Hildegard Meckbach den Jahresabschluss des Vereins vor und blickte auf einen weiterhin solide aufgestellten Haushalt für das Jahr 2019, auch wenn dieser nun durch die Ereignisse im aktuellen Jahr zunächst in seiner positiven Entwicklung gebremst wurde. Vorstand und Aktive hätten aber umgehend reagiert, um die finanziellen Auswirkungen so weit wie möglich zu begrenzen. Und so ging von den beiden Kassenprüfern, Marc Wehner und Dieter Puschmann, die Empfehlung aus, den Vorstand zu entlasten, was die Mitgliederversammlung bestätigte. Ebenfalls bestätigt wurde die geplante Beitragserhöhung für das Jahr 2020, die aufgrund erhöhter Abgaben an den Hauptverband in München für die Projekte Digitalisierung und Klimaschutz notwendig wurde. Insgesamt zeigte sich die Mitgliederversammlung sehr interessiert an den Vereinsaktivitäten und nutzte die Gelegenheit, sich mit dem Vorstand auszutauschen.

Beeindruckende Vereinstreue

Bereits im Vorfeld der Mitgliederversammlung ehrte die Sektion ihre langjährigen Mitglieder: Insgesamt 54 Jubilare für 25 Jahre, 12 Mitglieder für 40 Jahre und vier Mitglieder für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit. Eine besondere Ehre für den Vorstand war die Ehrung von Gottfried Höhn, der bereits seit 60 Jahren der Sektion treu und auch weiterhin bergaktiv ist. +++ pm