Datendiebstahl: Ermittlungen gegen Hacker stehen vor Abschluss

Er gestand die Taten

Die Ermittlungen gegen den jugendlichen Hacker aus Hessen, der Daten Hunderter Politiker und anderer Prominenter erbeutete und später nach und nach veröffentlichte, nähern sich dem Ende. „Die Ermittlungen sollten Mitte des Jahres abgeschlossen sein“, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Erst dann werde über eine mögliche Anklage entschieden. „Die Detailarbeit ist sehr umfassend“, so der Sprecher weiter.

Zudem stehe man mit vielen Geschädigten im Kontakt. Bei den Ermittlungen hätten sich keine Hinweise auf Mittäter oder gar ein etwaiges Netzwerk ergeben. Der junge Mann sei „weiterhin Alleinbeschuldigter“, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main. Unter Betroffenen wird die Einzeltäterthese unter anderem wegen des Umfangs der erbeuteten Daten bezweifelt, hieß es. Überdies sei die rechtsextreme Radikalisierung des Täters über seinen Twitter-Account mühelos nachvollziehbar, wodurch sich Fragen nach möglichen Gesinnungsgenossen ergäben, berichten die Zeitungen weiter.

Nach Bekanntwerden des Hackerangriffs Anfang Januar war der 20-jährige Schüler aus Hessen verhaftet worden. Er gestand die Taten. Die Daten soll er teilweise selbst erbeutet, teilweise aber auch gekauft haben. Wie genau und warum, das ist weiterhin unklar. Zwar gilt der Schüler als rechtsorientiert. Die Sicherheitsbehörden haben eine politische Motivation jedoch eher heruntergespielt. Nach offiziellen Angaben gibt es rund 1.000 Betroffene und 50 schwerwiegendere Fälle, bei denen umfangreichere und teils sehr private Informationen publik wurden. +++