„Das Wacken der Radfahrer“ Tausende kommen zum Rhön-Radmarathon

Am 03. & 04. Juni: Pfingsten in Bimbach

Bimbach. Er ist mittlerweile die größte Radsportveranstaltung Deutschlands, die von einem Verein organisiert wird. Bereits zum 28. Mal lädt der RSC Bimbach zum Rhön Radmarathon ein. Und so heißt es an diesem Wochenende (Sa./So) wieder: PFINGSTEN FÄHRT MAN IN BIMBACH! Vor einem Jahr schien die Sonne, es regnete und schneite – und das alles innerhalb weniger Stunden. Zwei Jahre zuvor: 35 Grad im Schatten. Ob so oder so – solch extreme Bedingungen wünscht man sich beim Radfahren eigentlich nicht. Schon gar nicht, wenn man um 6 Uhr früh startet und knapp 260 Kilometer und 5.000 Höhenmeter zu überwinden hat. Und doch kommen sie alle jedes Jahr wieder. Rund 6.000 sind es, die regelmäßig zu Pfingsten das kleine Bimbach bevölkern – bei Wind und Wetter. Sie kampieren kostenlos auf der Wiese hinter dem Festzelt oder schlafen in Massenunterkünften im Bürgerhaus. Hotels und Pensionen in der Region sind über Monate im Voraus ausgebucht. Und warum das alles?

„Weil Bimbach Kult ist!“

Das ist die Aussage, die inzwischen in Radport-Kreisen kursiert. „Bimbach“ ist so kultig, dass das Internet-Anmeldeportal manchmal zusammenbricht, wenn der magische Moment da ist und man für einen der 2.000 Startplätze schnell genug klicken muss. Vor drei Jahren gab es nach zwei Monaten immer noch Restplätze, in diesem Jahr war nach wenigen Stunden schon nichts mehr zu holen. So kultig ist „Bimbach“ auch, dass eine der populärsten deutschen Rennrad-Zeitschriften den Rhön-Radmarathon direkt neben dem wohl berühmtesten seiner Art, dem „Ötztaler Radmarathon“ auflistet – wohlgemerkt unter der Rubrik der Veranstaltungen, die ein ambitionierter Rennradfahrer in seinem Leben einmal mitgemacht haben muss. Ein Ritterschlag für den RSC Bimbach, denn das Entscheidende: Der kleine Radsportclub stemmt das alles – im Gegensatz zu sämtlichen vergleichbaren Veranstaltungen – nicht mit professionellen Event-Agenturen. Dafür müssen 120 Mitglieder nebst Familien und Freunden müssen ausreichen. Fehlende eingekkaufte Manpower werden hier durch Herzblut ersetzt. Heraus kommt… „der beste Service, die üppigste Verpflegung, die netteste Organisation“. Keine Fiktion, sondern Feedback, das begeisterte Teilnehmer stets nach Pfingsten geben. Die Quote der positiven Rückmeldungen über E-Mails und Facebook beträgt dabei exakt 99,5 Prozent. Keine andere Radveranstaltung kann mit diesem Traumwert aufwarten. Für alle Helfer ist dies der schöneste Dank und vor allem die Motivation, dasselbe im Jahr für Jahr wieder mit Elan auf die Beine zu stellen.

Ein Bike-Fest für die ganze Familie

Die gesamte Veranstaltung besteht freilich nicht nur aus dem Marathon, zu dem die rund 2.000 Angemeldeten Sonntag morgens um sechs Uhr gen Rhön geschossen werden. Rund 4.000 Radfahrer verteilen sich an den beiden Tagen auf die so genannten RTF-Strecken – ausgeschilderte Runden zwischen 20 und 156 Kilometern. Familien wie sportliche Experten sind auch hier unterwegs. Für die Härtesten gibt es seit einem Jahr mit „Bimbach 400“ die ganz extreme Variante. Dabei werden am Samstag 156 Km und am Sonntag 258 Km gefahren – mehr als 400 Km in zwei Tagen. Aber auch bei Mountainbikern wird das Rad-Wochenende immer beliebter. Zwei Strecken – 40 und 60 Km – werden in diesem Jahr angeboten. Sie führen durch die Wälder rund um Bimbach und bieten anspruchsvolle Passagen und traumhaft schöne Ausblicke – sofern man bei den zahlreichen Höhenmetern dafür noch Sinn entwickeln kann. Wenn also am Freitag die ersten Wohnwagen auf das Gelände am Schützenhaus rumpeln, kommt wieder Stück „Wacken-Flair“ nach Bimbach. Für den Radclub und alle Teilnehmer heißt es ab dann: Daumen drücken, dass alles so wird wie immer. Denn dann wird alles wieder gut. +++