
Nach mehr als einem Jahrzehnt erfolgreicher Arbeit beendet der renommierte Verein „GWO – Gesundheitswirtschaft Osthessen“ seine Tätigkeit. In der jüngsten Mitgliederversammlung folgte die Versammlung einstimmig dem Antrag von Präsident Dr. Dr. med. h.c. Walter Arnold. „Dieser Schritt löst bei mir großes Bedauern aus, ist aber unumgänglich“, erklärte Arnold. Vorstandskollege Eitel J. Vida, verantwortlich für die Strukturentwicklung der GWO, erläuterte ausführlich die komplexen Gründe dieser Entscheidung.
Ein Rückblick auf die Entwicklung der GWO
Die GWO wurde 2012 gegründet, um der wachsenden Herausforderung in der Gesundheitsversorgung in Osthessen zu begegnen. Unter der Führung von Dr. Dr. med. h.c. Walter Arnold und Eitel J. Vida setzte sich der Verein für die Einbindung aller relevanten Akteure im Gesundheitswesen ein. Ziel war die Verbesserung der regionalen Gesundheitsversorgung durch eine enge Vernetzung von Leistungserbringern und die Unterstützung durch die Landespolitik. Die Initiative fand breite Unterstützung, unter anderem von PD Dr. Thomas Menzel (Klinikum Fulda), Michael Sammet (Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda) und Prof. Dr. Karim Khakzar (Hochschule Fulda).
In den ersten Jahren konnten zahlreiche Veranstaltungen zu Gesundheitsthemen wie Burnout, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen realisiert werden – stets mit ehrenamtlichem Engagement führender Mediziner. Zudem wurde im Rahmen des hessischen Förderprogramms „Bildung regionaler Gesundheitsnetze“ die Entwicklung regionaler Gesundheitsstandorte maßgeblich vorangetrieben. Mit Unterstützung von Bürgermeistern und dem Sozialministerium Wiesbaden entstand ein starkes Netzwerk, das neue Versorgungsstrukturen schuf und Impulse für eine bessere medizinische Betreuung setzte.
Herausforderungen und Gründe für die Auflösung
Trotz erfolgreicher Projekte und bundesweiter Anerkennung führte die Corona-Pandemie zu einem abrupten Stillstand der Vereinsaktivitäten. Planungssitzungen konnten nicht mehr stattfinden, und essenzielle Arbeitsgrundlagen entfielen. Hinzu kamen allgemeine politische Veränderungen sowie Herausforderungen durch das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz, die die Landkreise stark beanspruchten. Alle Versuche, die Steuerung der Prozesse auf kommunale Ebenen zu verlagern, erwiesen sich als nicht zielführend.
Nach intensiven Diskussionen blieb schließlich nur die Option, die GWO aufzulösen – eine Entscheidung, die von der Mitgliederversammlung einstimmig getragen wurde. Dennoch bleibt das „Manifest der regionalen Gesundheitsversorgung“ als wegweisendes Dokument erhalten, und auch die Marke „GWO“ wird unter Führung des Klinikums Fulda weiterhin bestehen, um die erfolgreiche Idee aus Fulda weiterleben zu lassen.
Mit der Auflösung der GWO endet ein bedeutendes Kapitel in der Gesundheitsversorgung Osthessens, doch ihr Vermächtnis und ihre Errungenschaften werden weiterhin Bestand haben. +++
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