Cybersicherheitsbehörde warnt vor manipulierten Passbildern

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat vor der Manipulation von Passbildern durch sogenannte „Morphing“-Software gewarnt. „Morphing ist seit Jahrzehnten ein Freizeitspaß. Leider ist die Technik zugleich bitterer Ernst für Behörden in aller Welt“, sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Als die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes registrieren wir ein großes Gefahrenpotenzial für Betrügereien“, hob Schönbohm hervor. Vor allem wenn es Kriminellen gelinge, „gemorphte Bilder in einen Passantragsprozess zu schleusen“. Dadurch könne es möglich sein, dass „mehrere Menschen denselben gültigen Pass nutzen können, nicht gefälscht, sondern ausgestellt von den Einwohnermeldeämtern. Allerdings mit einem gemorphten Foto“. „Morphing“ bezeichnet eine digitale Bildverarbeitungstechnik. Die Inhalte von zwei oder mehreren Bildern werden so zu einem Foto fusioniert. Dadurch lässt sich ein neues Gesichtsbild generieren, welches eine Mischung der biometrischen Merkmale der Originalbilder aufweist. In einer aktuellen Analyse sieht die Cybersicherheitsbehörde BSI die Gefahr von Missbrauch des Morphings durch organisierte Kriminelle: „Zudem ist bekannt, dass mehrere kriminelle Organisationen Morphing-Dienstleistungen bis hin zu legalen Pässen mit gemorphten Bildern anbieten – darunter einige auch über das Dark Net.“ Auch das Bundesinnenministerium (BMI) warnt vor gefälschte Pässe mit Hilfe von gemorphten Passfotos. „Morphing bedroht im Kern die Verlässlichkeit unserer Pass- und Ausweisdokumente“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im BMI, Günter Krings, den Funke-Zeitungen. „Wir nehmen die Bedrohung durch Morphing daher sehr ernst.“ Mit einem neuen Gesetz hat die Bundesregierung Ende vergangenen Jahres auf die Risiken durch illegales Morphing reagiert. Bald müssen Passbilder entweder in der Behörde aufgenommen oder ausschließlich digital von den Fotostudios direkt an die Meldeämter übermittelt werden. +++