Corona-Situation im Landkreis Fulda

SPD-Kreistagsfraktion Fulda: Fallzahlen blieben Anfang des Jahres lange Zeit nebulös

Die Corona-Pandemie hat unser Leben weiterhin voll im Griff. Mit Besorgnis blickt die SPD-Kreistagsfraktion derzeit auf die Situation im Landkreis Fulda. Der Landkreis Fulda weist seit mehreren Tagen die höchste 7-Tage-Inzidenz aller Stadt- und Landkreise der alten Bundesländer auf. Überdies ist beim Inzidenzwert leider nicht erkennbar, dass dieser sicher unter 200 oder gar deutlich darunter einpendelt.

FALLZAHLEN AUF GEMEINDEEBENE
FALLZAHLEN AUF GEMEINDEEBENE Grafik: LK-FD

Seit Beginn der Pandemie informiert der Landkreis Fulda auf seiner Homepage über die aktuelle Fallzahlentwicklung zu Corona, zusätzlich berichtet der Kreisausschuss jeweils in den Gremiensitzungen zur Corona-Lage. Die Kreisspitze um Landrat Bernd Woide und den Ersten Kreisbeigeordneten, Frederik Schmitt (beide CDU) hatte sich bisher geweigert, die Fallzahlen auch auf Gemeindeebene zu kommunizieren. Erst diese Woche hat sich dies aufgrund massiver Nachfragen und Kritik aus der Bevölkerung geändert. „Persönlich bin ich eher skeptisch, ob diese Darstellung wirklich hilfreich ist, aber die Transparenz und Kommunikation zur Corona-Situation im Landkreis muss unbedingt noch weiter erhöht werden“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Busold.

Die Informationen des Kreisausschusses zur massiven Steigerung der Fallzahlen blieben Anfang des Jahres lange Zeit nebulös. Erst dann hat sich die Kreisspitze auf Pressenachfragen geäußert und erklärt, dass vor allem Infektionen im privaten Bereich zwischen Weihnachten und Neujahr maßgeblich zur Erhöhung der Fallzahlen beigetragen haben. „Es bleibt nach wie vor vollkommen offen, warum gerade in unserem Landkreis die Fallzahlen eklatant höher sind als sonst in Hessen und vor allem gibt es keine Aussage darüber, wie man dieser Entwicklung entgegenwirken will“, fragt sich Michael Busold. Der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt erklärt seit Beginn der Pandemie immer wieder, dass der Landkreis Fulda viel teste und wer
viel teste, habe automatisch auch höhere Fallzahlen.

Allerdings lässt sich die Anzahl der Tests pro Einwohner im Landkreis Fulda für die Bürgerinnen und Bürger nicht mit den Daten aus anderen Landkreisen vergleichen. Insgesamt vermittelt die Kreisspitze derzeit eher den Eindruck von zunehmender Ratlosigkeit. Die SPD wird sich nicht unsachliche und falsche Behauptungen von Populisten zu eigen machen. „Dieser Art von Populismus lässt sich nur mit noch mehr Transparenz zur Fallzahlenentwicklung und einem konkreten Aktionsplan entgegenwirken“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Unterbezirksvorsitzende, Birgit Kömpel. +++ pm/ja