Corona: Karliczek für Wechselunterricht in höheren Klassen

Die Schulen hätten Erfahrungen gesammelt

Anja Karliczek (CDU)

Vor der Bund-Länder-Schalte zur Eindämmung der Corona-Pandemie am Mittwoch hat sich Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) für eine teilweise Rückkehr zum Homeschooling ausgesprochen. „Wechselunterricht sollte insbesondere in den höheren Klassen ins Auge gefasst werden, wenn in der jeweiligen Region die Infektionsbelastung sehr hoch ist“, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Dabei sollte darauf geachtet werden, dass Schülerinnen und Schüler, die generell eine höhere Betreuung benötigen, vorwiegend in der Schule unterrichtet werden.“ Die Voraussetzungen für den Wechselunterricht hätten sich in den vergangenen Monaten verbessert, sagte Karliczek. Die Schulen hätten Erfahrungen gesammelt. „Außerdem kommen Milliarden-Hilfen des Bundes für die Digitalisierung jetzt mehr und mehr in den Schulen an, auch wenn wir längst nicht da sind, wo wir sein wollen.“ Gute Nachrichten gebe es besonders bei der vom Bund geförderten Anschaffung von Schülerlaptops, berichtete die Ministerin. „Allerdings muss gesehen werden, dass Wechselunterricht wie selbstverständlich auch die Teilung von Klassen den Lehrkräften noch mehr abverlangen würde.“ Zurückhaltend reagierte Karliczek auf den Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Corona-Schnelltests an Schulen einzusetzen.

„Schnelltests an Schulen wären möglicherweise ein Weg, um Quarantänen schneller zu beenden. Hier müsste aber zunächst ermittelt werden, ob genügend Schnelltests verfügbar sind und Tests personell umzusetzen wären“, sagte sie. Angesichts des Infektionsgeschehens müssten die Schutzmaßnahmen an den Schulen insgesamt erhöht werden, forderte Karliczek. „Nach wie vor sind Masken das einfachste Mittel für einen Schutz. Das Tragen von Masken ist angesichts der Gesamtlage zumutbar, auch wenn es gerade für jüngere Schülerinnen und Schüler eine Belastung ist.“ In der momentanen Lage gebe es keine Ideallösung für die Schulen, räumte die Ministerin ein. „Alle Beteiligten werden immer wieder Kompromisse machen müssen, um möglichst viel Unterricht in den Schulen selbst ermöglichen zu können.“ Am Mittwoch gelte es, Leitlinien zu entwickeln, die für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte „eine gewisse Planbarkeit ermöglichen“. +++