CO2-Emissionen des Verkehrs steigen

Deutschland wird seine Klimaschutzziele im Verkehrssektor reißen

Auto in der Stadt

Aktuelle Zahlen des Bundesverkehrsministeriums zeigen, dass die Bundesregierung seit Jahren eine klimafreundlichere Verkehrspolitik verweigert. So lagen die Investitionen des Bundes in Straßen in den vergangenen zehn Jahren weit über denen in das Schienennetz: Allein 2018 flossen 7,7 Milliarden Euro in Autobahnen und Bundesstraßen, aber nur 5,8 Milliarden Euro ins Schienennetz, berichtet „Zeit-Online“ unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen.

Als Folge davon wurden im vergangenen Jahr 85,8 Prozent der Wege im Personenverkehr auf der Straße zurückgelegt, nur 8,3 Prozent der zurückgelegten Distanz entfielen auf die Bahn. Im gleichen Zeitraum stiegen die Kosten für Zugfahrten um 18,8 Prozent und damit deutlich stärker als die Kosten für die Nutzung von Pkw (12,3 Prozent). Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene gilt als wichtiger Faktor bei dem Versuch, den CO2-Ausstoß zu verringern. Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen des Verkehrs in Deutschland laut Klimaschutzplan der Bundesregierung um mindestens 40 Prozent niedriger sein als 1990. Damals lag der CO2-Ausstoß des Verkehrs bei 163 Millionen Tonnen. Seitdem sind die Verkehrsemissionen jedoch laut Angaben der Bundesregierung auf 166,2 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2017 gestiegen.

Ein „klimapolitisches Straßenbau-Moratorium“ forderte daher Stephan Kühn, der verkehrspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen. „Straßen sollen nur noch gebaut werden, wenn sie die CO2-Emissionen nicht noch weiter nach oben treiben“, sagte Kühn. „Dass Deutschland seine Klimaschutzziele im Verkehrssektor reißen wird, hat einen Grund und der heißt CSU“, sagte sein Kollege Sven-Christian Kindler, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen. Schließlich sei das Bundesverkehrsministerium seit 2009 von CSU-Ministern geführt worden. „Wir brauchen dringend ein Klimaschutzgesetz, das die Verkehrswende fördert“, sagte Kindler. +++